Gamer wechseln von der Konsole zum Netzwerk
Der Videospielmarkt hat seine Boomzeit offenbar hinter sich. Bereits im vergangenen Jahr wuchs die Computerspielbranche langsamer – als Folge der Wirtschaftskrise. Auch in diesem Jahr gaben die Verbraucher deutlich weniger Geld für Konsolenspiele aus. Im Oktober war das US-Geschäft bereits sieben Monate in Folge geschrumpft, in Großbritannien brach das Geschäft mit Konsolengames um über ein Viertel ein. Zwar sorgten Neuerungen wie Xbox 360 Kinect für frischen Wind auf dem Markt, doch die Gaming-Marktforscher von NewZoo sehen einen Trend zur Abwanderung der Spieler von den Konsolen ins Internet.
Online- und Social-Games legen kräftig zu
Es wird weiter eifrig gespielt, jedoch auf anderen Kanälen. Der deutsche Online-Spielemarkt konnte entsprechend um 33 Prozent zulegen. Social Games verzeichneten ein Plus von 66 Prozent, Massen-Multiplayer-Onlinespiele (MMOG) wuchsen um 27 Prozent. Die Zuwächse in diesen Bereichen konnten die Verluste bei den Konsolen nahezu komplett ausgleichen. Daher gingen die Einnahmen der Spieleindustrie beispielsweise in Großbritannien auch nur um drei Prozent auf 3,7 Milliarden Pfund (rund 4,36 Milliarden Euro) zurück. In den USA investierten die Gamer zwei Prozent weniger in Spiele. Der Gaming-Markt kommt insgesamt auf ein Volumen von knapp fünf Milliarden Euro. Zwar können Konsolenspiele mit rund einem Drittel aller Spiele noch den größten Teil des Spielemarktes für sich verbuchen, im Vergleich mit den anderen Bereichen verlieren sie jedoch zunehmend an Bedeutung.
Gamer sind bereit für Online-Spiele zu zahlen
Internetnutzer sind immer häufiger bereit, für Spiele auch zu zahlen, selbst auf Plattformen, wo Games auch kostenlos angeboten werden. Das freut beispielswiese Social-Game-Entwickler wie Zynga, der mit Farmville über Facebook Erfolge feiern kann. Und der Farmville-Nachfolger Cityville soll das bislang am schnellsten wachsende Spiel sein. Innerhalb von zwölf Tagen gewann Zynga rund 26 Millionen Spieler.
Golem.de