Unternehmen bunkern Öl

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  • Unternehmen bunkern Öl


    Lange Zeit schien das Öl knapp. Doch nun ist das Gegenteil der Fall. Der Markt ist so überversorgt, dass Firmen den Rohstoff horten. Statt zu verkaufen nutzen sie Tanker als Depots. Dabei betätigen sie sich auch als Spekulanten.


    Auf dem Ölmarkt hat die Zeit der Lagerhaltung in großem Stil begonnen. Statt den Rohstoff zu verkaufen, warten die Unternehmen nach dem Preisverfall von 147 $ Mitte Juli auf inzwischen rund 45 $ auf steigende Notierungen in der nahen Zukunft. Dabei nutzen sie auch Schiffe als Depots. Nach Angaben des Brokers ACM Shipping wurden inzwischen 16 Tanker als Lagerplätze gebucht.


    So reservierten BP, Koch Supply and Trading und das Handeslhaus Vitol angeblich Schiffe als mobile Lagerplätze, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. "Lager auf See gewinnen an Bedeutung. Die Marktteilnehmer nutzen die niedrigen Charterraten und die großen Preisabschläge beim Öl", sagte Roy Mason, der den Tanker-Tracker Oil Movements gegründet hat. Am Montag kostete das Fass US-Rohöl zur Lieferung im Januar 43,40 $.


    "Super-Contango" wie zur Zeiten der Russlandkrise 1998


    Auf dem Ölmarkt macht eine neue Wortschöpfung die Runde: "Super-Contango". Als "Contango" wird eine Konstellation bezeichnet, bei der Preise zur Sofortlieferung (Kassapreis) mit einem starken Abschlag zu Terminpreisen handeln. Das ist aktuell der Fall: Händler, die vergangene Woche Öl zur Lieferung im Dezember kauften, bezahlten 40,81 $. Der Verkaufspreis für Öl zur Lieferung im Dezember 2009 lag dagegen deutlich höher bei 54,65 $.


    "Noch im Juli 2008 war die Ölpreisterminkurve relativ flach. Mittlerweile wird der Öl-Kassapreis mit einem Abschlag von 30 Prozent zu dem Terminkontrakt mit einem Jahr Restlaufzeit gehandelt, was für eine Überversorgung spricht", schreiben die Experten der auf Rohstoffe spezialisierten Vermögensverwaltung Tiberius Asset Management. Das Verkaufssignal aus ihrem Computermodell sei momentan so stark ausgesprägt wie während der Rohstoffbaise zur Zeiten der Russlandkrise 1998, urteilen die Tiberius-Experten. Damals war die Ölpreis auf 10 $ eingestürzt.


    Wie lang hält Contango an?


    Der Verlauf der Terminmarktkurve wird von mehreren Faktoren bestimmt: der aktuellen Versorgungssituation, den Kosten für Lagerung und Versicherung sowie den Zinsen. Der britische Ökonom John Maynard Keynes vertrat die Ansicht, dass die Kassapreise eigentlich höher sein müssten als die Terminpreise, was er als "Normal Backwardation" bezeichnete. Keynes' Argument: Nur dann hätten die Investoren den Anreiz, Terminkontrakte zu kaufen, um so den Ölproduzenten als Hedging-Partner zur Verfügung zu stehen.


    Fraglich sei allerdings, ob das "Super-Contango" klar eine Überversorgung andeute, so die Tiberius-Experten. Denn die Preisabschläge könnten auch daraus resultieren, dass Marktteilnehmer, die üblicherweise in den kurz laufenden Kontrakten investiert seien wie beispielsweise Hedge-Fonds und Indexinvestoren, massiv Kapital aus dem Rohstoffmarkt abzögen. "Contango spiegelt in diesem Fall nicht steigende Lagerbestände und Marktüberschüsse, sondern lediglich eine technische Überverkaufsituation in den vorderen Kontrakten wider."
    Opec kündigt deutliche Förderkürzung an


    Fraglich ist, wann sich der Ölpreis für Lieferungen in nahe Zeiten wieder steigt. Die Meinungen dazu gehen weit auseinander. Merrill-Lynch-Rohstoffexperte Francisco Blanch hält es für möglich, dass die Notierungen auf 25 $ fallen. Jacques Mechelany, Vermögensverwalter der Bank of China, wettet sogar auf einen Rückgang auf 20 $. "Die Preise neigen dazu, sowohl nach oben als auch nach unten zu überschießen. 20 $ ist nur eine Standardabweichung von 35 $, was ich als langfristigen Gleichgewichtspreis erachte", sagte Mechelany in einem Interview.


    Andere Experten setzen auf die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec). Nachdem das Kartell bereits beginnend am 1. November 1,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich weniger fördert, wird der Ausstoß am dem neuen Jahr weiter eingeschränkt. Opec-Präsident Chakib Khelil kündigte am Wochenende an, den Ölpreisverfall mit einer deutlichen Förderkürzung zu kontern. Die Organisation trifft sich am 17. Dezember.


    http://www.ftd.de/boersen_maer…-bunkern-%D6l/448706.html


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