Kuriose Geschichten gibts bei uns in der Firma leider viel zu häufig.
Hier wird mittlerweile gemurkst bis zum geht nichtmehr.
Mein persönliches Best-Of:
Der Chef hat einen Auftrag angenommen. Ok, bissl Mauern bauen, ein paar Mauerscheiben setzen usw.
Pläne oder LVs gibts ja in der Firma grundsätzlich nicht, also war das Vorplanen eher ein stochern im Dunkeln.
Ganz optimistisch hab ich morgens dann brav meinen Kram zusammengesucht, den Bagger geladen und alles auf die Baustelle gekarrt.
Da stand dann auch schon der Chef und hat Ansagen gemacht. Das Geländer abbauen, das Pflaster aufnehmen, alles Entsorgen und fürs setzen der Mauerscheiben vorbereiten. Da muss man aber erst ein armiertes Fundament gießen!!11..
Ich also ganz optimistisch erstmal gefragt wie hoch die Mauerscheiben eigentlich sind.
"Die sind 3.50m hoch."
Blöd nur das der 1.5t Minibagger bei 2m Grabtiefe aufgehört hat.. Nur den Chef hats irgendwie nicht interresiert und ich sollte mich Serpentinenartig runterarbeiten und den Aushub per Container abfahren lassen. Die Container hätte man ja laut Chef unten hinstellen können.
Interresiert hats den Chef nicht und ich durfte erstmal einen Tag lang so herumspielen.
Nachdem dann aber der Auftraggeber mit Mord und Totschlag gedroht hat, hat mein Chef zähneknirschend eingeschwenkt und ich bekam endlich adäquates Gerät. Blöd nur das er es nicht eingesehen hat, dass man die knapp 450m³ Aushub nicht doch besser mit dem LKW abfährt. Also alles brav in 5m³ Containern abfahren lassen.
Bei einer anderen Baustelle sollt ich mal ein Fundament für einen Zaun betonieren.
Der Statiker hatte alles ausgerechnet und wie beim Statiker üblich, kam ein einziges Betonbollwerk dabei raus.
Da war ich als Vorarbeiter aber schon abgesägt und der Jun. Chef (frischer Meister) hatte das Kommando. Die Stahlarmierung war ein einziges Fiasko da die Führungsetage der Meinung ist, man kann die Körbe selber biegen und fertig gebogene wären zu teuer..
Irgendwann hatte man aber mal das Problem mit dem immer zusammenfallenden Graben gelöst (ja, trockender Sand hält nicht besonderst gut und Spundwände sind auch zu teuer), die Armierung war drin und schon gabs das nächste Problem.
Die Fundamentköcher für die späteren Pfosten waren zu groß. Anstatt 45cm Aussenmaß hatten sie ein 45er Innenmaß und das ganze bei einer Endbreite von 50cm.
Die Führungselite beschloss sie trotzdem einzubauen.
Naja, soweit so gut. Riskant aber machbar (nein, gehalten hats nicht, jetzt 1 Jahr später reißen die Fundamente an den Köchern auf).
Die Chefs waren dann aber auch der Meinung, man braucht keine fertigen Schalungselemente um das ganze zu betonieren. Also konnt ich nach langem hin und her und vielen unzähligen Diskussionen eine Fertigschalung durchkriegen.
Mein Vorschlag die Schalelemente aber auch unten abzustreben, bzw. auf dem Grundfundament zu verdübeln wurde abgelehnt. Die Firmenleitung entschied sich die Elemente nur der länge nach mit Kanthölzern abzustreben und OBEN abzustützen.
Jetzt nahm sich dann der jun. Chef erstmal eine Woche Urlaub und ich sollte weitermachen. Ganz optimistisch hatte er den Beton aber satte 4 Tage vorher schon bestellt und ich hatte keine Zeit die Schalung richtig zu befestigen.
Gehalten hats sagenhafte drei Minuten, dann hat die Schalung den Schmetterling gemacht.
Schuld war natürlich ich, da ich laut Führungsetage unfähig in meinem Beruf wäre.
Später wurde das ganze btw. schön verschraubt, abgespannt und auch so aufgebaut wie vorgesehen. Bis natürlich die Fertigschalung zu teuer wurd. Ab da gings mit Schaltafeln und Baudielen/Betoplan weiter..
Naja, dann war das auch mal überstanden.
Nächste Baustelle.
Ich kam mit dem Auftrag zum Kunden eine Pflasterfläche mit Fertigfugenmörtel (VDW 840) nachzufugen.
Eigentlich kein Problem, nur war die Fläche eine normale Pflasterfläche mit 1mm Fugenbreite, die vorher schon mit VDW ausgefugt wurd die über Winter aufgefroren ist und der Mörtel rausgeplatzt..
Also dem Kunden erstmal erklärt weshalb seine Pflasterfugen ständig reißen, die Fläche nicht wirklich stabil ist und das nochmalige Ausfugen mit dem Material auch nicht hält. Der Kunde hats auch verstanden.
Also hab ich den Chef angerufen und ihm die Situation erklärt.
Blöd war, die Baustelle wurde von unserer Firma gemacht und der Chef persönlich hat das Ausfugen mit dem Material empfohlen.
Das mir der am Telefon nicht direkt am Herzinfarkt gestorben ist, ist mir bis heute noch ein Rätsel. Das Geschrei hätte man auch ohne Telefon bis zum Kunden gehört und Abends im Büro gings auch nochmal unschön zur Sache.
Meine Kompetenzen wurden mir da nochmals abgesprochen und für komplett unfähig erklärt..
Naja, jetzt ist man schon inkompetent und unfähig wenn man nicht Pfuscht und fachlich richtig Arbeitet..
Ok, Baustelle geschafft.
Auf der nächsten gings um eine Sanierung vom Plattenbelag im Garten.
Eigentlich kein akt. Platten raus, unterbau richten, Platten wieder drauf.
Die Platten waren aber schon stark verwittert und teilweise unter 10mm Reststärke. Also praktisch reif für den Müll.
Die Führung entschied ich hätte nicht die kompetenz das festzustellen.
Naja, anyway, Platten also durchnummeriert, gekennzeichnet und so sortiert das sie wieder reinpassen.
Nur hats mich gewundert das der Unterbau aus gutem Einkornbeton bestand. Also hätte man die losen Platten einfach wieder mit etwas Mörtel festkleben können. Aber nein. Viel zu einfach!
Der komplette Einkorn musste raus. Also alles bis aufs Erdreich abgegraben, rausgehämmert und mit dem Schubkarren in den Container gekarrt (750m² Belag..)
Eigentlich wäre mein Vorschlag gewesen, die Platten einfach wieder in Einkorn zu legen. Leider kams da nicht dazu.
Der jun. Chef (Jungmeister) entschied sich für einen Dynamischen Aufbau. Also Schotterbett, Split und Betonkeil am Rand des Belags. Egal wo, egal wie und egal wars auch, dass das Erdreich die Konsistenz von Pudding hatte.
Ich war wiedermal unfähig und inkompetent als ich meine Bedenken zu dem Vorhaben äusserte.
Nach den üblichen Schreiereien und wiederholten bekräftigungen meiner Inkompetenz musst ich dann doch so vorgehen wie vom Chef gewünscht.
Der Brüller war am Ende aber noch das Ausfugen mit Trassmörtel.
Gehalten hat die Fläche btw. keine 6 Monate. Die Fugen sind aufgerissen und die Platten wackeln oder sind gebrochen.
Also wiedermal hatte ich recht.. Die Chefs ignorieren den Pfusch noch immer..
Auf der aktuellen Baustelle reiht sich ein Brüller an den nächsten.
Fundament gegossen und über Winter hat sich die Erde darunter gesetzt. War wohl aufgefüllt und keiner hats gewusst.
Naja, wies halt so kommt bricht das Fundament ab. Anstatt es aber wie üblich bis zum Bruch wieder rauszukloppen bliebs drin und wir mussten darauf Mauern.
Eine andere Mauer hat der Jun. Chef selbst wieder eingerissen.
4 Reihen aufgesetzt, Mörtel war noch frisch und er wollte Hinterbetonieren.
Da er aber die letzten 20l Beton nicht verschwenden wollte, hat er sie dahinter gekippt..
FLUPP. Mauer wieder abgebaut.
Btw. ich war immer der Schuldige und die Führungselite 100% unschuldig an dem ganzen