Ja dachte das Radlager ist das Kugellager an sich, und da es in dem "Halter" ist dachte ich das nennt man Radnabe, aber jetzt weiß ich bescheid, danke!
Nach vielen Stunden schweißes Arbeit ist das Problem gelöst und das "übermäßige Spiel" beseitigt.
Der Tüv darf sich auf meinen Besuch freuen!
Und das ganze für lediglich 47€ Materialkosten:).
Wir haben zunächst den Abzieher noch eine Nummer größer gewählt (der dürfte jetzt so 5-7KG gewogen haben).
Mit einer 27er Nuss und Schlagschrauber ging es dem Lager dann an den Kragen.
Mit einem deutlichem KNACK löste sich die Antriebswelle von der Verzahnung der Radnabe. Eine oder Zwei Umdrehungen mehr und es hätte auch ein Schwarzes-Loch o.ä. entstehen müssen, soviel Energie wie in diesem Moment auf so wenig Metall lastete.
Allen Beschreibungen nach, dachte ich, dass es ab jetzt ein Kinderspiel wird, da die Antriebswelle sehr leichtgängig nach hinten zu schieben war. Sogar mit bloßer Hand, aber Pustekuchen, die Nabe an sich bewege sich keinen mm.
Ab jetzt folgte viel Arbeit um die Nabe aus dem Achsschenkel zu bekommen, denn hier war sie richtig übel fest gegammelt.
Auf dem zweiten Bild war die Antriebswelle schon lose, aber wie erwähnt interessierte es das Radlager kaum :kick.
Mit viel und festem geklopfe löste sie sich einen mm und dann ging es mit Hammer und Meisel weiter.
Nach einiger Zeit war es vollbracht, die Radnabe war draussen.
Ab hier begann dann die zweite Odysee.
Denn bestellt habe ich eine Radnabe, aber bekommen habe ich ein Radlager (hatte mich schon über den günstigen Preis gewundert:)).
Wie bekommt man nun das Lager von der Nabe!?
Wir haben die Muttern die sonst die Nabe am Achsschenkel halten, in die Nabe reingedreht, und so das Lager rausgepresst. Durch das Fehlen des Achssschenkels und einigen Unterlegscheibchen waren sie lang genug.
Das Teil war denkbar schlecht proportioniert um es in die Presse zu spannen, deswegen der Walkaround.
Das Problem welches sich hier auftat ist, dass das Lager nur teilweiße abging.
Der innere Ring, welcher auf der Nabe sitzt ist in Zwei geteilt. Die Hälfte zum Rad hin hat die ganze Prozedur kalt gelassen, sie entschloss sich drann zu bleiben.
Da das Teil super schlecht zu greifen war und keinerlei Möglichkeit bot einen Hebel anzusetzen musste die Flex ran. War eine kleine Druckluftbetriebene.
Als dann dieser Ring, den Ihr auf dem dritten Bild seht, endlich ab war, musste alles nur noch sauber gemacht sowie eingefettet werden.
Dann konnte "schon" (mittlerweile waren 3 Stunden vergangen) das neue Lager in die alte Nabe eingepresst werden.
Dann nur noch die ganz Prozedur retour, und Spiel auf der Linken Seite im Radlager gehört der Vergangenheit an...hoffentlich...
Auch das Lenkrad fühlt sich jetzt während der Fahrt deutlich ruhiger an.
Summa Summarum habe ich mit meinem Kumpel 8 Stunden Zeit dafür gebraucht. Was aber auch daran lag, dass wir es den ersten Tag draussen bei Dunkelheit, bewaffnet mit einem Halogen-Strahle und einem Werkzeugkasten, bei mir auf dem Parkplatz in Angriff genommen haben, da wir nicht damit gerechnet haben, dass das Teil so verdammt fest sitzt.
Ohne Abzieher in LKW-Größe und Pressluftschrauber / Flex war da nicht viel auszurichten.
Hoffe ich kann mit diesem Beitrag die Leute motivieren es doch mal selbst zu versuchen, und nicht bei Mitsu direkt Achswelle tauschen zu lassen. Mein Radlager hatte schließlich seit 1997 Zeit fest zu gammeln und hat auch nie eine Garage von innen gesehen, doch letztendlich musste es doch kapitulieren.
Gruß,
Roland