Hallo zusammen,
aus sehr aktuellem Anlass, auch wenns nicht unbedingt was mit Autos zu tun hat:
Ich sitze hier gerade am Notebook, plötzlich fährt in der Nachbarschaft ein Rettungswagen vor. Minuten später landet direkt hinter unserem Haus ein Rettungshubschrauber.
Der war noch nicht unten, schon war die halbe Straße vor der Haustür versammelt zum gemeinsamen Gaffen. Direkt in unserer Einfahrt sass ein Jugendlicher mit Handykamera im Anschlag, eine komplette Familie stand direkt neben dem Hubschrauber und schaute sich den fasziniert an.
Ein Glück war zumindest mal ein Polizeifahrzeug vor Ort, der den Verkehr regelte, sonst wäre dieser auch noch zum erliegen gekommen.
Da platzt mir echt der Kragen!!!
Muss es denn sein, dass man sich am Leid anderer ergötzt. Am besten noch mit der ganzen Familie samt Kind???
Ich hab die dann vom Balkon aus gefragt, ob ich ihnen ein Bild vom Hubschrauber machen soll und ob sie gerne die Rettungsarbeiten behindern, daraufhin sind sie wenigstens mal ein paar Meter weggegangen.
Kann man nicht erstmal die Rettungskräfte ihre Arbeit tun lassen und die dreimal vermaledeite Handykamera aus lassen???
Ich hab das auch schon bei Unfällen erlebt: Alles gafft, niemand hilft! Anstand kennen viele Leute wohl nur von der Kassenschlange Samstags mittags im Aldi.
Und morgen geht dann das Gespräch im ganzen Dorf rum: "Haste schon gehört, gestern hat der Hubschrauber bla blubb sülz..."
Bei Unfällen hab ich das auch schon öfter erlebt. Alles hält, alles guckt, keiner macht was. Also entweder ich halte an, steige aus und helfe wo und wie ich kann (schon öfter passiert), oder aber, wenn ich sehe, es haben schon ein paar angehalten und helfen oder die Rettungskräfte sind vor Ort, dann seh ich zu, dass ich weiter komme und niemanden behindere.
Ich glaube, wir hatten vor Jahren schonmal ne Diskussion darüber, hab aber über die Suche nix mehr gefunden.
Ich musste jetzt einfach mal Dampf ablassen.
BTW: Eine kurze Geschichte, ist schon länger her: Ich hab mal einer jungen Frau geholfen, die auf der Autobahn verunfallte und mit ihrem Auto im Straßengraben lag. Ich hab mit einem anderen Helfer zusammen der Frau aus dem Auto geholfen (sie stand unter Schock, war aber nicht großartig verletzt), hab sie in mein Auto gesetzt und mit dem anderen zusammen die Unfallstelle mit Warndreieck versehen und einen Notruf abgesetzt. Das ist wirklich keine Hexerei. Als sich der erste Schockl bei der Frau gelegt hatte, bat sie uns um unsere Adressen, was ich mir auch nicht wirklich erklären konnte?!?
Einige Tage später konnte ich es mir dann erklären: Es klingelte an meiner Tür, da stand ein junger Mann mit einer riesigen Flasche einer teuren Spirituose und bedankte sich herzlich, dass ich seiner Freundin geholfen hatte.
So kanns doch auch gehen, oder?