Hallo liebe Leut,
ich arbeite seit rund 14 Jahren als Kundendienstmitarbeiter für einen großen deutschen Versicherer, dessen Namen hier noch nicht fiel,... ist aber auch momentan nicht relevant.
Versicherer, egal welcher Name drauf steht, erheben einen Beitrag nach dem zu versicherten Risiko. Dazu zählt eben neben Typ- und Regionalklassen auch die Kilometerleistung/Jahr. Wer 50tkm im Jahr fährt baut statistisch heufiger einen Unfall als jemand, der nur 15tkm fährt. Aus diesem Grund ist es auch absolut richtig, dass der Vielfahrer einen höheren Beitrag zahlt als der Wenigfahrer.
Bei Beantragung der Kfz-Versicherung wird man (so sollte das zumindest sein) nach aktuellem Kilometerstand und jährlicher Fahrleistung gefragt. Wer sich hier verschätzt und zu wenig angibt wird im Schadenfall nicht gleich ans Kreuz genagelt, sondern bekommt im Normalfall eine Nachzahlung und rückwirkende Einstufung in die richtige Km-Klasse. Wer jedoch vorsätzlich die Versicherung falsch informiert um den Beitrag klein zu halten, muss mit einer Kündigung rechnen (Was ganz übel für den Kunden ist!) und im schlimmsten Fall mit einer Beteiligung am Schaden.
Wenn ich nun dem Versicherungsonkel sage, dass ich nur 12tkm fahre und im laufe des Jahres merke, dass es wohl auf 20tkm hinausläuft, so bin ich vertraglich verpflichtet, dies meiner Versicherung zu melden. Das steht im Versicherungsschein!
Einige Versicherungen fragen selbst nach dem Kilometerstand, andere verzichten darauf ihre Kunden "zu nerven".
Ab dem Meldetag wird man dann in der Regel mit der tatsächlichen Fahrleistung eingestuft. Wer also schon einen Jahresbeitrag im Voraus gezahlt hat, bekommt bei Minderkilometern in der Regel Geld zurück, wer mehr fährt als ursrpünglich gedacht, bekommt in der Regel ab dem Meldetag einen höheren beitrag. Ich habe noch nie gehört, dass jemand rückwirkend einen höheren Beitrag aufgebrummt bekam, außer wenn das ganze erst beim Unfall auffällt. Also Wahrheit und Klarheit, und notfalls die Versicherung rechtzeitig (Vor einem Unfall) informieren, dass man doch mehr Kilometer sammelt als ursprünglich angegeben!
Und nun noch zu guter- oder schlechter Versicherung. Jede Versicherung leistet das, was in ihren Bedingungswerken steht. Je weniger Leistungen eine Versicherung zu erbringen hat, desto günstiger der Beitrag. Fast alle Versicherungen haben ein Basisprogramm und ein Komfortprogramm im Angebot. Wer nun auch noch auf Service-Leistungen im Schadenfall verzichtet, kann beim Direktversicherer im Gegensatz zum Komfortpaket bei einem Service-Versicherer locker die Hälfte an Beiträgen sparen.
Also man bekommt ganz klar die Leistung, die man bezahlt! Entscheidend ist das Kleingedruckte im Vertrag...
... und die Kilometerleistung!
Gruß Thomas