Diesel Spezial
Das Problem:
Sie haben ( auch ) Probleme mit dem Starten ihres Diesel Fahrzeuges, es Springt schlecht an, Raucht schwarz, hat nicht mehr die Ursprüngliche Leistung. Bei Leistungsverlust und der Gleichen liegt die Problematik hier in der so genannten Verkokung einzelner Bauteile im Motorraum.
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Verkokung ist ursprünglich eine weitere Bearbeitung der in der Natur vorkommenden Holzkohle - diese wird unter hoher Hitze verkokt. Nun haben sie im Motor natürlich keine Holzkohle oder Koks, geschweige denn sie tanken welche, oder doch?
Hier schwenken wir mal ganz ganz grob in die Chemie und Physik hinüber:
Dieselkraftstoff und Motoröl besteht aus Kohlenstoffverbindungen, Diesel wird aus Gasöl hergestellt. Dieses wird durch Destillation von Rohöl gewonnen.
Er kann aber auch aus Erdgas (CNG), Flüssiggas (Butan/Propan), Pflanzenölen (Biodiesel der ersten Generation) oder auf synthetischem Wege (Biodiesel der zweiten Generation) gewonnen werden.
Pkw-Diesel besteht aus Kohlenwasserstoffen im Siedebereich zwischen 170°C und 380°C. Die Hauptbestandteile des Dieselkraftstoffes und des Rohöls sind, unter anderem aromatische Kohlenwasserstoffe, mit etwa 10 bis 22 Kohlenstoff-Atomen ( pro Molekül).
Eine durchschnittliche Ölmenge in der Ölwanne eines PKW-Motors reicht von etwa 3-8 Liter. Bei der Schmierung des Motors wird immer ein geringer Teil des Öls im Brennraum mitverbrannt, bzw kommt mit der Hitze der Verbrennung in Kontakt. Dies liegt daran, dass es zwischen Kolben - Kolbenringen-und Zylinderwand keine 100 prozentige Abdichtung gibt, trotz mehrerer Kolbenringe.
Durch die hohen Temperaturen verkokt nun das Öl, welches sich an der Zylinderwand befindet, und es beginnt der sog. Teufelskreis. Der Motor hat nicht mehr die ursprüngliche Kompression, im Kurbelgehäuse baut sich Überdruck auf, weil Kompressionsdruck an den Verbackenen Kolbenringen vorbeischießt, Motoröl wird jetzt mitverbrannt, es ergibt sich eine Motorölverdünnung mit dem Eingespritzten, aber nicht mehr verbrannten Kraftstoff. Dadurch bleibt der "Ölstand" scheinbar gleich.
Nun bedarf es "nur" noch einiger hoher Temperaturen, das reicht dann völlig aus, um die Haarfeinen Düsen zuzusetzen.
Dies kann bis zum Motorschaden kommen, denn feste Partikel welche bis zur Grösse von mehreren Millimetern reichen können sich sporadisch lösen und somit sich zwischen bewegte Teile klemmen, wie z.B. Kolben etc.
Bei Startproblemen, welche vielleicht auch noch ab und zu auftreten, x-Versuche , evtl. schon andere Werkstattaufenthalte.
Das Problem mit Verkokung der Motoren allgemein, besonders der Einspritzdüsen oder AGR - Ventile nimmt immer mehr zu, da die Bauteiltoleranzen abnehmen, die Fertigung genauer wird und mit, wie schon in den anderen Artikeln dieser Internetpäsenz erwähnt, höhere Drücke und Temperaturen in modernen Motoren herrschen. Somit ist es unerlässlich, eventuell sogar eine regelmäßige Reinigung vorzunehmen.
Da hochverdichtende und aufgeladenen Dieselmotoren zunehmen, der Ruf nach sog. BIO-Kraftstoffen ebenfalls zunimmt, erhöhen sich die Anforderungen der Einhaltung der Abgasgrenzwerte enorm.