In der aktuellen AutoBild ist ein Bericht darüber, wie japanische Kleinwagen sich im Alter verhalten. Mit dabei war auch der CJ0 (von AutoBild EJ0 genannt ). Für Verweigerer der Bild-Zeitungsgruppe hier der Bericht:
Mitsubishi Colt: Innen eng, unten oft rostig
Der nur zweitürig erhältliche Mitsubishi Colt (Typ EJ0) ist ein ordentlich verarbeiteter Kleinwagen mit wenig Platz auf der Rückbank und im Kofferraum. Er gefällt mit braven Fahreigenschaften und einem übersichtlichen Cockpit, federt aber rustikal, bremst nicht toll und nervt mit rauem Motorlauf. Dafür hält das Triebwerk ewig, sofer der Zahnriemen und die Spannrollen rechtzeitig getauscht werden. Für Probleme sorgen bei höheren Kaufleistungen mitunter mürbe Zündkabel und defekte Verteilerkappen. Austauschreif sind dann meist auch die Stoßdämper, unter Umständen - bei viel Stadtverkehr - auch die Kupplung. Gern schlagen im höheren Alter die Antreibswellen aus; es schwächeln die Synchronringe des Getriebes, die Bremsen und der Auspuff. Achtung: bei ungepflegten Typen ist Rost an tragenden Teilen ein ernstes Problem. Genau hinsehen!
Bildunterschriften:
Bruchgefahr: das flexible Auspuff-Wellrohr rostet und neigt zu rissen
Schraube locker: Lose Stoßdämpfer lassen die Hinterachse klappern
Nur mit zwei Türen: Der Colt ist innen ein Kleinwagen, hat außen aber fast Kompakt-Maße
Wenig Verschleiß: die Vorderachse ist stabil und bereitet selten Probleme
Poltergeist: Die Aufnahmen der Hinterachse sind im Alter oft ausgeschlagen
Modell-Empfehlung:
Modell 1300 (Typ EJ0)
Hubraum 1299 cm³
Leistung 55 kW/75 PS
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Im Preisabereich um 3000 Euro ist beim Colt in der Regel nur der 1300-Basismotor mit 75 PS zu bekommen. Der raue Dreiventiler ist ausreichend flott und relativ sparsam. Außerdem überzeugt der Motor mit seiner langlebigen Konstruktion.
Noch ein paar Auszüge aus dem Text unter der Überschrift "Auch im Alter noch bekömmlich" (garniert mit vielen lecker aussehenden Makis *jammi*):
...Egal ob Mitsubishi Colt, Nissan Micra oder Toyota Starlet - alle drei Japaner bedienen sich der ausgereiften Technik ihrer Vorgängermodelle...
...Auffällig ist beispielsweise die Rostanfälligkeit vieler Modelle, besonders bei Mitsubishi Colt und Nissan Micra. In diesem Punkt, der natürlich in keiner Pannenstatistik auftaucht, scheinen die japanischen JHersteller die Kostenbremse etwas zu fest angezogen zu haben...
...Schwächen zeigen einige Typen (Colt, Micra, Swift, Starlet, 121) auch bei der Kraftübertragung. So sind Kupplung und Getriebe dem Alltrasstress nicht immer gewachsen - und zerkleinen womöglich viel Geld in der Werkstatt. Dafür macht die Elektronik kaum Ärger. Wie sollte sie auch - viele komplexe Bauteile sind gar nicht erst an Bord...
...Auch Micra und Colt zählen letztlich zu den Kleinwagen mit Nehmerqualitäten. Zeit das besichtigte Gebrauchtexemplar keine der angesprochenen Schwächen, lässt es sich auch mit diesen Autos gut leben...
Die Kosten für unsere Modellempfehlungen:
Japanische Autos gelten nicht nur als besonders zuverlässig, sondern auch als besonder teuer, wenn Ersatzteile benötigt werden. Was ist dran an diesem Vorurteil? Der Vergleich mit einem Opel Corsa 1,2 16V zeigt, dass die Reparaturkosten der drei Nippon-Minis nicht auffällig über dem Opel liegen.
Ein paar Werte, die Autobild ermittelt hat für den Colt:
Testverbrauch - 8,0 l N/100 km
CO2-Ausstoss - 186 g/km
Inspektion - 150-300 Euro
Haftpflicht - 666 Euro
Teilkasko - 128 Euro
Vollkasko - 957 Euro
Kfz-Steuer - Euro2 95 Euro
ad Versicherung: Onlinetarif der Huk24-Versicherung. Zulassung in Berlin. Fahrer: Versicherungsnehmer und Partner, beide über 30 Jahre alt. Jährliche Fahrleistung: 15000 km. Beitragssatz 100%
Ersatzteilpreise:
Lichtmaschine - 501 Euro
Anlasser - 408 Euro
Wasserpumpe - 346 Euro
Zahnriemen - 272 Euro
Endschalldämpfer - 168 Euro
Kotflügel vorn, lackiert - 627 Euro
Bremsscheiben und-klötze vorn - 279 Euro
Vielleicht ist das ja für künftige Gebrauchtwagenkäufer mal interessant