Hello hello,
traurige Nachrichten - mein Audi wird demnächst leider gehen müssen. Jüngst hat der Ölverbrauch rapide zugenommen und zusätzlich hört es gefühlt auch nicht mehr auf, dass irgendwelche Kleinigkeiten kaputt gehen. Der bettelt mich mittlerweile regelrecht an, auf seine alten Tage noch von mir gehasst zu werden
Es ist aber alles andere als einfach, in diesen Zeiten einen vernünftigen Ersatz zu finden.
Eigentlich hätte ich gerne wieder einen Japaner. Da die Auswahl an Kombis mittlerweile sehr dünn ist, schiele ich auch nach Korea.
An der Stelle könnte ich mich schon wieder tierisch aufregen, dass nur noch SUVs gebaut werden und immer weniger Kombis.
Keine Ahnung was das soll. Kombi ist für mich und jeden, den ich kenne, die praktischste Karosserieform
Niemand in meinem Umfeld versteht das Kombisterben.
Nun aber zum eigentlichen Thema.
Probefahrt Mazda 6 Homura G194 Automatik
Würde man in der gleichen Fahrzeugklasse bleiben, müsste man sich eigentlich in der Mittelklasse umschauen, da bleibt eigentlich nur noch der Mazda 6, den es inzwischen auch nicht mehr zu bestellen gibt, sondern nur noch einige Restbestände.
Den bin ich interessehalber schon mal im Sommer gefahren, um abzuklopfen, ob das Auto tendenziell etwas für mich wäre.
Das war ein 6er Kombi natürlich, Sondermodell Homura mit dem 2,5 Liter G194 und Automatikgetriebe.
Optisch finde ich den wirklich sehr gelungen, innen wie außen. Die rote Lederausstattung bräuchte ich jetzt nicht aber da gibts oder gabs ja noch andere Ausstattungen und das wäre auch nicht mein größtes Problem gewesen.
Was ich störender fand, war das etwas zu straffe Fahrwerk bzw. die Kombination mit den 19 Zoll Rädern.
Das sieht zwar wirklich sexy aus, fährt aber wie ein Klo. Vielleicht wäre das besser gewesen mit vernünftigen Reifen anstatt der Brückensteine die da drauf waren aber hätte... wäre... wenn... keine Ahnung. Bei langsamer Fahrt wirklich bockelig und einer Mittelklasse unwürdig für mein Empfinden. Kurvenstabilität auch nur mittelmäßig, hat nicht richtig Grip aufbauen wollen und war immer sehr schnell an der ESP Grenze aber das schiebe ich wirklich auf die Reifen und ggfs. die flache Flanke. Die Automatik hat die Gänge ganz schön satt gewechselt, selbst im normalen Modus. Da hatte ich das Gefühl, man hat es mit der Sportlichkeit auch etwas zu ernst genommen. Wenn man mal ordentlich durchbeschleunigt hat, fühlte sich das wiederum sehr gut und saftig an aber so fährt man ja nicht die ganze Zeit.
Auch hier ist aber so ein kleines Fragezeichen, ob die Automatik sich noch etwas an den Fahrer anpasst, wenn man der alleinige Fahrer ist. Der Vorführer war ja ein Wanderpokal. Ich will gar nicht wissen, wieviele Leute auf dem schon rumgerutscht sind.
Ist halt insgesamt schade, dass man sowas nicht mit einer einzigen Probefahrt final für sich selbst klären kann.
Dann hat der 2,5 Liter Motor eine Zylinderabschaltung. Naja. Hätte man sich auch sparen können. Leider spürt man es, dass der Motor dann etwas unruhig läuft und man wird auch etwas langsamer, wenn man das Gaspedal nicht weiter durchdrückt. Solche Kleinigkeiten finde ich persönlich etwas störend und denke mir dann immer, warum sollte ich ein Auto, das vor 20 Jahren schon besser fuhr, dagegen eintauschen wollen Danke EU
Der allergrößte Hohn ist aber immer und immer wieder diese Bose Anlage. Gott oh Gott... da kriegt man wirklich Ohrenkrebs. Ich habs glaube schon mal an anderer Stelle geschrieben aber dann lieber gar keine "Premium" Anlage. Das tut weniger in den Ohren weh und wenn man mehr möchte, baut man sich vernünftige Lautsprecher ein.
Das geht ja auch einfach und führt schnell zum Erfolg, wenn man keinen DSP Verstärker dazwischen hat.
Kann man diese Grütze nicht einfach weglassen und als Option anbieten ? Es ist wirklich ein Dilemma - willst du den 2,5 Liter Motor, musst du Bose schlucken... obs dir passt oder nicht.
Jetzt habe ich viel geschimpft aber so furchtbar ist das Auto unterm Strich nicht.
Setzen wir mal vernünftige Reifen voraus und dass die Automatik sich noch etwas beruhigt, bleibt eigentlich nur die Zylinderabschaltung und das grottige Soundsystem auf der Negativseite.
Positiv sind Optik, Innenraum, Platzverhältnisse, Zuladung, dass die Technik mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zuverlässig und für heutige Verhältnisse langlebig ist, der Durchzug ab mittlerer Drehzahl ist gut und meine Erfahrung mit Mazda als Marke ist auch sehr positiv. Die haben immer ein offenes Ohr und zeigen sich oftmals auch sehr kulant. Das zumindest aus 9 Jahren Erfahrung mit dem MX-5.
Ich fand auch den Klang vom Motor richtig gut, wenn man rein tritt. Richtig bissig und kernig. Würden zwar einige auch wieder argumentieren, dass das zu aufdringlich für die Mittelklasse ist aber jedem kannst du es sowieso nicht Recht machen und immerhin passt das dann doch wieder zur sportlichen Note.
Unterm Strich ist er für mich aufgrund des Preises in Verbindung mit den Mankos aber vorerst nicht erste Wahl. Wenn man ihm die Bockeligkeit vom Fahrwerk austreiben will, wären mindestens andere Reifen fällig, vielleicht sogar Räder einen Zoll kleiner und das wären nochmal zusätzliche Kosten. Auch bei der Bose Anlage müsste man wahrscheinlich mehr Aufwand treiben und den ganzen DSP Verstärker durch was ordentliches ersetzen. Viel Gefummel und viel teuer wahrscheinlich.