OBD-Geräte im Test

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    OBD2-Diagnosetools im Test

    Mal eben zuhause den Fehlerspeicher des Autos auslesen? Das geht mit OBD2-Diagnosegeräten. AUTO BILD hat acht Geräte von 30 bis 84 Euro getestet und mit einem teuren Kandidaten für 380 Euro verglichen.

    Oh nein! Die Motorkontrollleuchte leuchtet - wenn es ein Problem gibt, teilt das Auto dies über entsprechende Kontrollleuchten im Cockpit mit. Doch in der Regel steht der Autofahrer ratlos vor der blinkenden Anzeige. Allein die Motorkontrollleuchte zeigt eine Vielzahl von Fehlern an – vom defekten Ventil der Abgasrückführung bis zur schadhaften Zündanlage können unzählige Probleme dahinterstecken. Um hier die genaue Ursache zu finden, hilft nur eins: den Fehlerspeicher des Autos auslesen. Alle ab 2001 zugelassenen Benziner und ab 2004 zugelassenen Diesel haben eine OBD2-Schnittstelle.

    Einige Hersteller haben den Standard auch schon deutlich früher eingeführt (z.B. Volkswagen ab 1996). Zum Auslesen wird ein entsprechendes Diagnosegerät an den OBD2-Port des Autos angeschlossen, das die Steuergeräte ausliest und alle Fehlercodes ausspuckt. Diese sollen dann den entscheidenden Hinweis für den Fehler liefern. In unserem Test zeigt sich jedoch, dass gerade günstige Geräte für Laien diesen Zweck oft nicht zu hundert Prozent erfüllen.

    Test: Nur ein günstiges Diagnosegerät überzeugt

    Um mal eben zuhause den Fehlerspeicher auszulesen, gibt es eine Vielzahl an Produkten zu unterschiedlichen Preisen. Je nachdem welche Auslesetiefe das Diagnosetool leisten soll, gibt es eine große Preisspanne von Billig-Produkten um 20 Euro bis hin zu Premium-Geräten für den Privatgebrauch um 300 Euro. AUTO BILD hat acht günstige Geräte von 30 bis 84 Euro getestet und gegen ein semi-professionelles Gerät für rund 380 Euro antreten lassen. Alle getesteten Diagnosegeräte sind universell einsetzbar, das heißt, sie können die Fahrzeuge jedes Herstellers auslesen. Mit herstellerspezifischen Codes haben sie jedoch Probleme, hier hilft nur ein herstellerspezifisches Gerät. Zudem bieten alle Kandidaten eine direkte Übersetzung des Fehlercodes, anstatt lediglich die Buchstaben-Zahlen-Kombination anzuzeigen.

    Die Diagnosegeräte mussten unter anderem bei drei unterschiedlichen Autos jeweils vier Fehler finden. Dazu haben wir im Vorfeld Autos aus der AUTO BILD-Garage mit typischen Fehlern wie einem defekten ABS-Sensor oder einem Fehler an der Lambda-Sonde präpariert. Ergebnis: Nur ein Gerät hat zuverlässig jeden Fehler gefunden, und zwar das semi-professionelle Diagnosegerät von Launch. Bei den günstigeren Kandidaten ähneln sich die Ergebnisse, insgesamt konnten sie meist zwei Drittel der Fehler erkennen und anzeigen. Der Unterschied zwischen den Günstig-Produkten und dem teureren Gerät liegt also vor allem in der Auslesetiefe. Während die günstigeren Produkte eher oberflächlich nur zwei oder drei Steuergeräte auslesen können, dringt das Launch-Gerät tiefer und kann deutlich mehr Steuergeräte des Autos auslesen. Das Launch-Gerät kann zudem nicht nur Fehler auslesen und löschen, sondern auch Steuergeräte codieren. Hier sollten aber nur Profis ran, denn im schlechtesten Fall legt man mit einem Fehler das ganze Auto lahm – das wird teuer.


    Alle Günstig-Geräte hatten vor allem Schwierigkeiten beim Auslesen des Audi RS4 (BJ 2020). Einige Geräte wie das BGS, Autophix und Ancel fanden immerhin noch einen unspezifischen Fehler im Dynamiksteuergerät, was zumindest ein Hinweis auf das ABS ist. Doch wirklich zufriedenstellend konnte hier lediglich das Launch weiterhelfen. Auch beim VW T-Cross (BJ 2020) und der Mercedes E-Klasse (BJ 2007) gab es kleinere Probleme. Hier konnten die Günstig-Geräte jeweils drei von vier Fehlern auslesen. Ein entfernter ABS-Sensor (T-Cross) und ein Airbag-Fehler (E-Klasse) wurden von keinem Günstig-Produkt gefunden. Hier konnte erneut nur das Launch 129 Evo die Fehler auslesen. Aufgrund des deutlich größeren Funktionsumfangs und des hohen Preises wurde das Gerät von Launch allerdings außer Konkurrenz getestet.

    Weitere Unterschiede zeigten sich in der Bedienung: Die größeren Geräte mit mehr Tasten sind deutlich komfortabler und intuitiver zu bedienen, als jene, die zwar schön kompakt, aber auch auf wenige Knöpfe reduziert sind. Hier muss man sich erst mal eingewöhnen, die "großen" machen es einem leichter. Zudem ist die Qualität der Fehler-Übersetzung sehr unterschiedlich. Es ist offenkundig, dass viele Anbieter die gleichen Datenbankennutzen. Wem es um Verständlichkeit geht, der sollte von China-Produkten die Finger lassen. Hier ist eine zusätzliche Suchanfrage im Internet für die richtige Übersetzung bei den meisten Fehlercodes unerlässlich. Der einzige, der die Fehler wirklich auch für Laien verständlich anzeigt, ist das Diagnosegerät von BGS.

    Fazit zum OBD2-Diagnosegeräte-Test

    Wer wirklich Wert auf eine hohe Auslesetiefe legt, muss schon ein Paar Euro mehr auf den Tisch legen. Denn nur das semi-professionelle Gerät von Launch konnte zuverlässig alle Fehler aufspüren – im Test läuft es jedoch außer Konkurrenz. Alternativ hilft natürlich auch ein Werkstattbesuch. Soll nur im Notfall kurz der Fehlerspeicher ausgelesen werden, reichen die Günstig-Produkte aus. Doch nur einer der günstigen Testkandidaten kann in diesem Test wirklich überzeugen, das Gerät von BGS. Der Rest liegt im Mittelfeld oder leider darunter.

    Worauf kommt es bei OBD2-Diagnosegeräten an? Genau, das Auslesen von Fehlern. Deswegen war dies natürlich der Haupt-Prüfpunkt im Test. Dazu wurden drei Autos (Audi RS4, VW T-Cross, Mercedes E-Klasse) mit jeweils vier Fehlern versehen. Darunter zum Beispiel abgezogene ABS-Sensoren, ausgesteckte Airbags oder entfernte Sicherungen. Als Referenz wurde ein Profi-Gerät, wie es auch in Werkstätten genutzt wird herangezogen: Alle Fehler erkannt? Dann konnte es losgehen. Neben der Diagnose wurden auch die Bedienung, der Funktionsumfang sowie der qualitative Eindruck bewertet.


    Das Diagnosegerät von BGS macht insgesamt einen guten Job. Es ist das beste (?) der Günstig-Produkte. Es überzeugt die Tester mit einer einfachen Bedienung und guter Qualität. Außerdem hat es eine der besten Fehler-Übersetzungen. Während sich bei vielen Geräten Übersetzungsfehler einschleichen, gibt das BGS-Gerät korrekte Übersetzungen aus. So weist es als einziges von den Günstig-Geräten beim defekten Raildrucksensor der E-Klasse auf „Sensor für Kraftstoffdruck“ hin. Beim Auslesen hatte es wie alle Geräte Probleme beim Auslesen der Audi-Steuergeräte. Immerhin hat das BGS als eines der wenigen den ABS-Fehler erkannt und einen entsprechenden Fehlercode ausgegeben. Außerdem wies es als eines der wenigen Geräte auf die leuchtende MKL hin und gab zumindest einen Hinweis dazu aus, wenn auch keine genaue Fehlerdiagnose.


    AutoBild-Empfehlung

    Launch 129 Evo Professional Diagnostic Tool

    Preis: 383,90 Euro
    Das Launch-Gerät ist ein semi-professionelles Gerät, das einen deutlich größeren Leistungsumfang bietet als die günstigen Universal-produkte. Daher wurde es auch außer Konkurrenz getestet. Doch das Ergebnis ist eindeutig: Wer eine möglichst genaue Fahrzeugdiagnose möchte, fährt mit diesem Kandidaten richtig. Nicht nur liest es als einziges Gerät alle Fehler korrekt aus aus, es gibt dazu auch noch sehr detaillierte Hinweise zur Art des Fehlers und zur Position (z.B. "ABS Drehzahlsensor vorne links"), sodass es sehr einfach ist den Defekt aufzuspüren. Hinzu kommt die sehr intuitive Bedienung und das hochauflösende Display. Praktisch: Die Software-Updates erfordern keinen Umweg über den PC, das Gerät kann sie über WLAN selbst abrufen. Einziges Manko: Die Anleitung liegt ausschließlich auf Englisch bei.
    Bedienung: 14/20 Punkten

    Funktionen: 10/10 Punkten

    Auslesen: 30/30 Punkten

    Qualität: 15/15 Punkten

    Gesamt: 69/75 Punkten (Note: sehr gut)