Nach 10 Jahren haben diese gebrauchten E-Autos nur noch Schrottwert

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    Reichweite und Batterie

    Nach 10 Jahren haben diese Elektroautos nur noch Schrottwert


    Wie Langzeit-tauglich ist die Elektromobilität eigentlich? Die Restwert-Aussichten der meisten Stromer sind eher schlecht. Auch weil Kunden der Lebensdauer der Batterien nicht trauen. Wie das Beispiel Nissan Leaf in den USA zeigt, nicht ganz zu unrecht.

    Auch wenn die EU-Kommission ein Stückchen zurückrudert : Die Abschaffung des Verbrennungsmotors ist nicht vom Tisch. Für viele Menschen seien Elektroautos geradezu ideal geeignet, heiße es. Denn kaum jemand lege Langstrecken zurück. So propagierte man es bereits vor einem Jahrzehnt, als mit dem Nissan Leaf eines der ersten massenproduzierten E-Autos auf den Markt kam. Doch was ist mit den Autos von damals passiert?

    Um das zu erfahren, werfen wir einen Blick in die USA. Dort wurde das Auto früher eingeführt und in sehr viel größeren Stückzahlen verkauft als in Deutschland. Nach der Präsentation im Sommer 2009 gingen 20.000 Vorbestellungen ein, bis heute wurden in den USA über 150.000 Einheiten verkauft. In Deutschland überschritten die Verkaufszahlen erst 2016 die Marke von 1000 Einheiten pro Jahr und lagen meist bei rund einem Zehntel der US-Zahlen.

    Billig war und ist er nicht, der Leaf: Im Modelljahr 2011 mussten für ein Exemplar mindestens 32.780 Dollar den Besitzer wechseln. Für ein paar tausend Dollar weniger gab damals es zum Beispiel den SUV Nissan Murano mit seinem 3.5-Liter-V6. Oder einen Ford Mustang V8. In Deutschland wurde noch happiger zugelangt: Stolze 36.990 Euro wurden bei der Markteinführung - ein Jahr nach den USA - fällig.

    Doch dafür kam man mit der 24-kWh-Batterie und einem 80 kW/109-PS-Motor laut NEFZ immerhin bis zu 175 Kilometer weit, und selbst in den USA versprach man gemäß dem viel strengeren EPA-Zyklus reale 117 Kilometer. An der Schnellladesäule sollte der Akku binnen 30 Minuten wieder voll sein.

    Jetzt zeigt sich allerdings, dass von der versprochenen Performance nach Jahren im Einsatz nicht mehr viel übrigbleibt. Steven Lang, Autohändler in Atlanta, Georgia und Gründer eines Langzeit-Qualitäts-Index mit einer Datenbank von über 2,7 Millionen Fahrzeugen, weist auf den teilweise katastrophalen Leistungsabfall der Batterien hin.

    Unter Besitzern herrscht weitgehend Konsens, dass sich ein Austausch der Batterien nicht lohnt - ein Problem, das auch in Deutschland existiert. Im Februar 2020 berichtete die Webseite elektroauto-news.net von Kostenvoranschlägen in Höhe von bis zu 22.050 Euro für einen Austausch-Akku für einen 2016er-Leaf.

    Die bittere Wahrheit für viele Besitzer dieser einst so teuren Elektroautos ist, dass sie sich allenfalls noch als Ersatz für Fahrräder oder Golfcaddys eignen - oder als Auto für Fahranfänger, deren Eltern den Aktionsradius des Nachwuchses strikt eingrenzen wollen.

    Nur noch als Golf-Cart geeignet?

    Ein verheerendes Bild - nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass gleich alte Autos mit Verbrennungsmotor weder mit Leistungsabfall noch mit Einschränkungen der Reichweite zu kämpfen haben - und theoretisch noch viele Jahrzehnte lang laufen können. Autoexperte Lang, der mit Elektroautos ungefähr 10 Prozent seines Umsatzes erzielt, lehnt die E-Mobilität keineswegs grundsätzlich ab: Er glaubt, dass die flexibleren Fahrzeugarchitekturen und das Beschleunigungserlebnis viele Kunden überzeugen werden. Doch er sieht auch, wie sich die Autos im Alltagseinsatz bewähren. im Gespräch mit GTspirit plaudert er aus dem Nähkästchen.


    In welchem Zustand sind 8-10jährige E-Autos heute eigentlich ?
    Das hängt nicht zuletzt davon ab, wie sehr sie der Hitze ausgesetzt waren. Atlanta liegt im Süden der USA und hat relativ hohe
    Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, jedenfalls vom späten Frühling bis zum Frühherbst. Die fünf Jahre alten Leafs haben gewöhnlich noch 70 bis 85 Prozent Batteriekapazität, abhängig davon, ob sie in einer Garage oder draußen standen und wie oft sie gefahren wurden. Die 8 Jahre alten Modelle sind wegen ihrer anderen Batteriearchitektur in weitaus schlechterem Zustand. Und die meisten 10 Jahre alten Leafs, die ich auf Auktionen sehe, sind so gut wie tot. Es bleiben 55 bis 80 Kilometer Reichweite bei älteren E-Autos übrig.

    Wieviel Reichweite haben die älteren Autos eigentlich noch?

    Bei einem 2013er-Modell sind es meistens zwischen 55 bis 80 Kilometer, obwohl vermehrt auch schon von noch weitaus niedrigeren Reichweiten berichtet wird.

    Es gibt in den Ballungszentren Menschen, die sich kaum außerhalb eines Radius von 10 bis 15 Kilometern bewegen. Für sie könnte so ein Auto noch funktionieren. Aber die fortlaufende Verschlechterung der Batterien wird dafür sorgen, dass auch dies nur ein paar Jahre lang funktioniert.

    Was wird für so ein Auto denn noch bezahlt?
    Es ist offen gestanden noch nie gelungen, einen Leaf mit weniger als 9 von 12 Balken Batteriekapazität zu verkaufen. Das entspricht 67 bis 75 Prozent. Viele von ihnen landen im sogenannten "wholesale heaven" und werden auf den großen Händlerauktionen verschleudert. Es darf angenommen werden, dass viele andere irgendwo in Garagen stehen und von ihren Eignern nur noch begrenzt eingesetzt werden. Die ab 2015 verbaute "Lizard"-Batterie hält deutlich länger, und deshalb könnte man sie eigentlich auch in die Fahrzeuge der ersten Generation einbauen, um sie am Laufen zu halten. Es stimmt einen traurig zu sehen, wie sich beispielsweise Volkswagen anstrengt, um die Diesel auf der Straße zu halten, während Nissan die Probleme einfach ignoriert. Da wird wenig für die inzwischen mehrere Jahre alten Gebrauchten getan. Ein krasseres Beispiel eines Auswuchses unserer Wegwerfgesellschaft kann man sich kaum vorstellen. Und das wird ausgerechnet an der achsoheilsbringenden Technologie der E-Autos deutlich, die ja unsere Mobilität in ein ökologisches Gleichgewicht bringen sollen. Die älteren E-Autos, mit einem Alter von 6, 8 oder 10 Jahren sind schlicht unverkäuflich. Sie sind rollender Restmüll. Schon die neuen E-Autos verkaufen sich immer noch nicht so, wie es wünschenswert wäre, so daß es mit der ökologischen Mobilität klappt, und jetzt schlagen da noch die Altersprobleme der Gebrauchten ins Kontor. Da muss man sicher aufpassen, dass sich die Situation nicht verschlimmert, sonst könnten gebrauchte Elektroautos den Erfolg dieses Produktes letztlich sabotieren. Im Moment müht man sich allerorten diese Problematik totzuschweigen und sie nicht einer öffentlichen Diskussion zuzuführen. Das wird aber nicht dauerhaft gelingen.


    E-fahrer.com


  • Das ist auch das was mir Bauchschmerzen macht.

    So ein E - Auto kann ein Produkt werden wie die Handys.

    Relativ schnell überhollt und veraltet.

    Daher darf man gespannt sein ob die Rechnung mit den Subventionen am Ende auf gehen.

    Eigentlich muss die Optik überragend sein um eventuell im Alter noch gekauft zu werden.

    Bei so einem Nissan wundert mich das nicht ................ sah neu schon bescheiden aus.

    Jucken würde mich der Honda und das echt aufgrund der Optik.

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