So funktioniert der "Vollstrecker"

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  • So funktioniert der Enforcement Trailer / der Blitzer Anhänger

    Wenn man sie sieht, ist es in der Regel schon zu spät! Die Polizei in Freiburg hat heute ihren neusten „Enforcement Trailer“ vorgestellt. Die mobilen Blitzeranhänger erlauben über mehrere Tage eine autonome Geschwindigkeitsmessung und das macht diesen Anhänger so gefährlich für Raser. Aus der Ferne sieht der Enforcement Trailer wie ein ganz gewöhnlicher Anhänger aus, doch unter dem schussicheren Blechkleid versteckt sich ein ca. 125.000 Euro teures High-Tech-Radarmessgerät. Der Hersteller vom „Enforcement Trailer“ ist das Unternehmen Vitronic. Die verbauen die inzwischen bewährte POLISCAN-Messtechnik und versprechen einen flexiblen Messbetrieb ohne Personalaufwand. Der Anhänger stellt keine Anforderungen an die Infrastruktur vor Ort und lässt sich sogar mieten bzw. leasen. Kurz um, der bezahlt sich quasi von selbst. Würden sich alle stets an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, dann natürlich nicht, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt Papier!

    In Bielefeld hat ein ähnlicher Anhänger schon Spitznamen bekommen, in einschlägigen Foren oder Facebook-Seiten wird vor „Bernd, dem Blitzer“ gewarnt. Doch wie funktioniert so ein mobiler Blitzer? Wir erklären es heute einmal im Detail!

    Wie stellt man den „Enforcement Trailer“ auf?

    Von A nach B bewegt man den mobilen Blitzer-Anhänger wie ein klassichen Anhänger auch! Sprich mit den meisten Fahrzeugen, die über eine Anhängerkupplung verfügen, darf der Anhänger gezogen werden. In dem Fall verfügt er, wie jeder andere Anhänger auch, über die notwendige lichttechnische Ausstattung und auch über ein Kennzeichen. Für den Mess- und Einstellbetrieb verfügt der Anhänger allerdings auch über einen eigenen Antrieb. Über eine Kabelbedienung kann der Blitzeranhänger bewegt werden. Wohnanhänger-Fahrer könnten das System kennen. Ist der Anhänger richtig platziert, dann wird dieser auf Stützpfeiler abgesetzt. Die Karosserie vom Anhänger wird abgesenkt, die Räder verschwinden komplett unter der schusssicheren Außenhülle. Darüber hinaus verfügt der Anhänger noch über ein Alarmsystem, über eine GPS-Überwachung und ein internes Löschsystem gibt es auch noch.

    Wie funktioniert der „Enforcement Trailer“?

    Ohne Strom läuft hier nichts! Allerdings gibt es an den meisten Messorten keine Steckdose, wie ein Elektrofahrzeug wird der Blitzer-Anhänger über Akkus betrieben. In den meisten Fällen reicht eine Akku-Ladung für ca. fünf Tage. Die Akkus können aber ausgetauscht werden, die Daten usw. können über das Intranet übermittelt werden, somit hat man einen Fernzugriff auf das Gerät. Doch wie blitzt er denn nun? Kleiner Geheimtipp: Wer sich an die zulässige Höchstgeschwindigkeit hält, der wird nicht geblitzt! Ansonsten kann es jeden treffen, denn das System erfasst bis zu vier Spuren und über eine Laufzeitmessung vom Laser wird dann derjenige ausgewählt, der in dem Bereich zu schnell unterwegs war. Ab einer Entfernung von 70 Meter zum Blitzer kann das System denjenigen selektieren der zuschnell unterwegs ist, zwischen 50 und 20 Meter misst die Anlage mehrfach und am Ende gibt es bei der Zieldurchfahrt zwar keinen Lorbeerkranz für den Schnellfahrer, aber immerhin ein schönes Fotofinish. Der „Enforcement Trailer“ arbeitet immer noch mit einem Rot-Blitz!

    Der Blitzeranhänger kann aber nicht nur die Geschwindigkeit messen und scharfe Beweisfotos machen, er kann auch so programmiert werden, dass er Durchfahrtsverbote protokollieren könnte. Wir müssen nicht erwähnen, dass Uhrzeit abhängige Geschwindigkeitsbegrenzungen den Computer im mobilen Blitzer vor keine Schwierigkeiten stellt, oder?

    Warum sieht der Blitzeranhänger so komisch aus?

    Er erinnert etwas an einen Stealth Fighter also an ein Tarnkappenflugzeug, oder? Doch die geometrische Formgebung vom Blitzeranhänger macht durchaus Sinn. Der ca. 1,3 Tonnen schwere Anhänger ist so konstruiert, dass Flüssigkeiten ablaufen. So z.B. natürlich auch Wasser bei Regen. Durch die Absenkung wird er auch gegen den unbefugten Abtransport geschützt. Beim Transport selbst wird der Blitzer noch mit einer Abdeckung versehen.

    Wie hoch ist der Aufwand für das Personal?

    Zunächst muss man sagen, dass durch den Laser-Scanner und dem Blitzgerät Messfehler durchaus ausgeschlossen werden, der Blitzer in Freiburg hat innerhalb von 7 Tagen nun fast 6.000 mal ausgelöst. Nach ca. 48 Stunden kommt ein Mitarbeiter vorbei um das Gerät zu prüfen. Die Daten werden intern auf einer 500 GB großen Festplatte gesichert, übermittelt werden diese anschließend mit 32GB großen Sticks. Sprich die Zeiten mit den analogen Fotos sind endgültig vorbei, aber natürlich sorgt so ein Überwachungsgerät für einen höheren Verwaltungsaufwand, denn die 6.000 Schreiben müssen natürlich auch auf den Weg gebracht werden. Die LIDAR-Messtechnik bestimmt, welches Fahrzeug wann zum Fotopunkt kommt, und wo das Kennzeichen im Bild erscheint. Die Sachbearbeiter können sich anschließend einfach von der Gültigkeit eines Verstoßes überzeugen.

    Die neue Technologie sorgt für individuelle Einsatzorte

    Autobahnbaustellen oder Kurven stellen den „Enforcement Trailer“ vor keine Probleme. Dort wo normalerweise kaum Messungen möglich werden, spielt der autonome Blitzeranhänger seine Vorteile aus. Das LIDAR System erkennt nicht nur die richtigen Fahrzeuge, sondern kann die Verstöße exakt zuordnen. Baustellenfahrzeuge sollen die Messung nicht stören können.

    Warum muss der mobile Blitzer kein Kennzeichen haben?

    Im öffentlichen Straßenverkehr muss jedes Fahrzeug, also auch Anhänger, über ein Kennzeichen verfügen. Der Blitzer Anhänger hat auch ein Kennzeichen, dieses wird aber beim Abstellen zusammen mit der Beleuchtungseinheit demontiert und in das Innere gelegt, somit ist das Kennzeichen und die Beleuchtungseinrichtung auch gegen Vandalismus oder Diebstahl geschützt.

    Somit könnte es für Außenstehende so aussehen, als hätte der Anhänger kein Kennzeichen. Erster Gedanken: Das Abstellen eines nicht zugelassenen Fahrzeugs gehört nicht zum zulässigen Gemeingebrauch. Das wäre eine Sondernutzung im Sinne des Straßenrechts.

    Genau dafür hat die Polizei eine Sondergenehmigung, denn ansonsten könnten Anwohner ja gegen den Aufstellungsort „klagen“. Besteht z.B. in einer Straße Parkraumnot, kann nach herrschender Rechtsprechung immer von einer Erschwerung des Verkehrs ausgegangen werden, durch die Sondergenehmigung wird hier allerdings den Klagenden der Wind aus den Segeln genommen. Bei einigen Blitzern werden inzwischen Kennzeichen oder amtliche Zulassungssiegel angebracht.

    Wir haben noch ein paar beliebte Fragen zum mobilen Blitzer beantwortet:

    Ist beim Enforcement Blitzer ein Rot-Blitz zu sehen? Ja, die Geschwindigkeitsmessung erfolgt allerdings bereits schon vorher. Wie bei jedem anderen LIDAR-System misst das Gerät zwischen 20 und 50 Meter vor dem Blitzer, kann das Fahrzeug aber bereits 100 Meter vorher erfassen und selektieren. Die digitalen Fotos sind selbst bei Geschwindigkeitsübertretungen von über 100 km/h immer noch scharf, den Mythos, dass man einfach schneller fahren muss, wollen wir hiermit also zerstören.


    Gibt es Messfehler beim Blitzer-Anhänger?
    Der autonome Blitzer schließt nach der geeichten Abstellung Messfehler aus. Wie gesagt, die Abstellung muss geeicht sein, das System muss richtig programmiert werden, aber Messfehler – wie früher bei Messungen mit Radar oder Laserpistolen, können eigentlich ausgeschlossen werden. Wichtig: Der Trailer darf nicht zu nah am Schild stehen, der Mindestabstand für die richtige Messung liegt bei 20 Meter hinter der Geschwindigkeitsbegrenzung.

    Es gibt viele, die den Enforcement Trailer zerstören wollen. Wie schon erwähnt, der ist gepanzert, verfügt über ein Feuerlösch-System und die Daten werden per Modem übermittelt. Sprich es macht keinen Sinn nach einer gemessenen Geschwindigkeitsübertretung den Blitzeranhänger zu zerstören. Es macht auch keinen Sinn die Funktechnik zu blocken, die Daten werden nicht nur übertragen, sondern auch gesichert.

    Misst der Enforcement Trailer Motorräder?
    Dieser hier kann die Motorräder zwar messen, aber nicht von hinten blitzen. Andere Ortschaften haben aus dem Grund andere mobile Blitz-Anhänger, die in beide Richtungen messen und dementsprechend auch protokollieren können. Das sollte man nun aber nicht als Einladung sehen die Geschwindigkeit nicht einzuhalten.


    der mobile Autoblog.de

  • Die tauchen jetzt immer öfter auf.
    Vielleicht rechnet sich das Trailer-Konzept für Polizei und Kommunen noch mehr.

    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man Recht haben und doch ein Idiot sein kann ;) :omg

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