In Sachsen-Anhalt könnte bald ein Praxis-Lerntag für Schüler eingeführt werden. Er orientiert sich am PA-Unterricht aus DDR-Zeiten.
Für unsere westdeutschen Mitglieder und User, die die DDR nicht mehr kennen :
"PA" war in der Schule der DDR ein reguläres Schulfach ab der 7. Klasse. Während sich der ESP-Unterricht ergänzend mit theoretischer Ökonomie befasste ging es bei PA = praktische Arbeit darum den Kindern und Schülern Einblick in den Arbeitsalltag und die täglichen Abläufe zu vermitteln. Eine Schule arbeitete hierbei oft mit mehreren lokalen Betrieben zusammen um abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder anbieten zu können.
Dabei ging es nicht darum, dass die Heranwachsenden einfach nur mitarbeiten und so über Kinderarbeit zusätzliche Kapazitäten in der Planwirtschaft gewährleistet werden konnten. Zumindest an meiner Schule hat man da richtig was gelernt. Und man musste jedes Jahr in einen anderen Betrieb um verschiedenartig ausgebildet zu werden. So konnten sehr früh die Stärken und Schwächen erkannt und mit dem eigenen Berufwunsch in Einklang gebracht werden.
Nach westdeutschen Maßstäben ist die Arbeit in einem Praktikum am ehesten damit vergleichbar. Nur dass es in dieser Unterrichtsform even auch Lernziele und Zensuren gab.