Eigener Friedhof für Fans

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  • Fan bis in den Tod


    In Sichtweite der Veltins-Arena entsteht in Gelsenkirchen ein Gemeinschaftsgrab für Fans des FC Schalke 04 - mit viel Königsblau, versteht sich. Rolf Rojek will sich mit seinen 58 noch Zeit lassen mit dem Umziehen - aber das Grab mit der Nummer 04 hat er sich gesichert.
    Sie hätten ihn auch unter der Linde begraben können, „unter der ich das erste Küsschen gekriegt habe“. Oder seine Asche auf den Bergen verstreuen, „irgendwo muss ich ja hin“. Nun aber wird Rolf Rojek, wenn er einst dran ist, im Tod bleiben, wo er sein Leben lang war: beim FC Schalke 04. Rojek, nicht nur nach eigener Einschätzung „der Verrückteste“ unter den Königsblauen, hat sich eine letzte Ruhestätte auf dem neuen Fan-Friedhof reserviert, die erste, ach was: das Grab. Die Nummer „04“. Und seine Frau, „da gab es keine Diskussionen“, kommt gleich nach nebenan. „Schalke ist mein Leben, warum soll es das nicht danach auch sein?“



    Nun hat es Rolf Rojek mit gerade 58 Jahren noch nicht eilig mit dem Umziehen, der hat „eigentlich vor, die Schale noch mal zu sehen“. Im Oktober aber soll das Schalker „Fan-Feld“ fertig sein. 1904 Gräber, natürlich, werden auf dem Friedhof im Gelsenkirchener Winkel Beckhausen-Sutum entstehen, ein Gemeinschaftsgrab, dass für Landschaftsgärtner aussieht wie ein Ziergarten, für Fußballer aber eindeutig wie – ein Stadion. In der Mitte ein Rasenfeld mit Toren, drumherum ansteigende „Tribünen“, außen der übliche Gitterzaun in Blau-Weiß. Eine Eiche muss noch weichen, dann blickt man von hier auf das Dach der Schalker Arena im Stadtteil nebenan. Eine Ecke allerdings schneidet die Straße dem Gesamtkunstwerk ab: die Nordkurve, ausgerechnet!


    Blaue Stiefmütterchen, weiße Rosen


    Bepflanzt wird das Grabfeld, auch das versteht sich, in Vereinsfarben. Blaue und weiße Hortensien, blaue Bodendecker-Rosen, im Frühjahr blaue und weiße Stiefmütterchen, ab Herbst wird Friedhofsgärtnerin Bettina Solenski tricksen wie ein guter Spieler: „Da nehmen wir Erika, farbig gespritzt.“ Die Grabsteine sind aus grauem Granit, sechseckig wie einst die Wabe auf dem alten Lederball und tragen auf Foto-Animationen derzeit noch Namen wie „Siegmund Sieger“.
    17 „echte“ Namen stehen aber schon auf der Reservierungsliste, ein weiterer wird wohl der einer Frau sein: Tina Krone ist Fan von Kindesbeinen an, gehört bei Heimspielen zur Trommler-Garde. Ihr ist klar, dass „die Schalker Mentalität anders“ ist, aber auf dem Fan-Feld fühlt sie sich eben schon jetzt gut gebettet, „so bekloppt, wie man auch gelebt hat“. Irgend etwas wird sie auf diese Weise auch hinterlassen, das mehr ist als ein Bekenntnis: „Auch was fürs Ego.“ Kinder hat Tina Krone nicht, keinen, der ihr Grab pflegen würde, und nun auch keinen, der das bezahlen müsste: Das tut sie selbst, „und ich liege keinem auf der Tasche“.
    1250 Euro kostet die Reservierung einmalig, ein Zehntel davon jährlich für die Pflege. Im Todesfall gibt es die Grabstelle inklusive Stein für zunächst 25 Jahre ab 5406 Euro. Eine siebenstellige Summe investiert die „Schalke Fan Feld GmbH“ unter dem umtriebigen Gelsenkirchener Geschäftsführer Ender Ulupinar. In sozialen Härtefällen will die vereinseigene Stiftung „Schalke hilft“ Gräber finanzieren. Den Bedarf glaubt Ulupinar nicht nur auf seiner Reservierungsliste erkannt zu haben: „Wie viele Gräber gibt es auf den Friedhöfen dieser Stadt mit Schalke-Grabstein oder königsblauer Bepflanzung?“


    Im „Wohnzimmer schlafen“


    Freddy Pachtmann hätte das auch gern. 54 ist der Mann erst und hat sich in seiner Heimatstadt Herne eigentlich bereits eine Grabstätte gekauft. Es eilte ein wenig, Pachtmann ist schwer krank. Aber in seinem „Wohnzimmer zu schlafen“, das wäre „mein Traum, wenn es soweit ist mit mir“. Also will er nun ändern, was noch zu ändern ist, er war schließlich „schon immer Schalker“. Grab Nummer 215, das könnte seines werden, der 21. Mai 1997 war der Tag, an dem seine Mannschaft sensationell den Uefa-Pokal gewann – und Pachtmann war dabei, damals in Mailand. Vielleicht entscheidet er sich aber auch für einen Platz mit einer niedrigeren Nummer, „dann bin ich näher an der Trainerbank“. „09“ wird allerdings nicht vergeben, aus gutem schwarz-gelben Grund.


    Westdeutsche Allgemeine Zeitung

    mfg - M4ik


    Lass dich nicht auf Diskussionen mit Idioten oder Dummköpfen ein !
    Sie ziehn dich nur auf ihr Niveau runter und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung !
    ;) :D

  • Naja, wers mag. Ich finde es etwas Geschmacklos.
    Wenn ich dran denke meine toten Vorfahren im Schalke Stadion zu besuchen, könnte ich mich kaputt lachen. Wie kann man sich nur so zum Drops machen!? :lol

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