Mazda hat Spinnen im Tank
Zehntausende Autos in den USA müssen in die Werkstätten: Bei Mazda gibt es einen "tierischen" Defekt. Spinnen verstopfen die Entlüftung des Tanks.
Gleich zwei skurrile Rückrufaktionen auf dem US-Automarkt: Während Volkswagen und Chrysler mit zurückspringenden Zündschlüsseln zu kämpfen haben, macht sich Mazda auf Spinnenjagd. Denn nach langem Rätselraten steht fest: Die Krabbeltiere nisten sich bevorzugt in der Tankentlüftung des Mazda 6 ein und können den Tank damit sogar zum Bersten bringen.
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Eine Unterart der Dornfinger-Spinne (Yellow Sac Spider) webt ihre Netze mit Vorliebe in der Entlüftung des Tanks im Mittelklasse-Wagen Mazda 6. Was kurios klingt, kann schlimmstenfalls ernste Folgen haben: Die Verstopfung verursacht Unterdruck im Tank, Risse können entstehen, Sprit kann auslaufen. Ein erster Fahrer hatte bereits im Mai 2009 auslaufendes Benzin gemeldet, Mazda kam den Spinnen aber nur langsam auf die Spur.
"Hierzulande hatten wir noch keine Probleme", sagte ein Sprecher von Mazda Deutschland am Freitag. "Scheinbar mögen diese Spinnen nur den amerikanischen Mazda 6." Die beiden Autos unterscheiden sich im Design - auch bei der Tankentlüftung. Die von Spinnenbefall heimgesuchte Wagen werden in den USA produziert, wohingegen das europäische Modell in Japan vom Band läuft.
52.000 Autos sollen in die Werkstätten
Bislang seien noch keine Feuer durch das auslaufende Benzin entstanden, betonte Mazda Nordamerika. Der Hersteller ruft trotzdem vorsichtshalber 52.000 Autos allein in den USA zurück, kontrolliert sie auf Spinnenbefall und baut eine Feder ein, welche die kleinen Tierchen künftig davon abhalten soll, im Tank auf Beutefang zu gehen. Zudem wird die elektronische Entlüftungssteuerung neu programmiert, um gefährlichen Unterdruck zu vermeiden.
Quelle: Stern.de