Großdeutschlandring - Motorsport zur NS-Zeit

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  • Häftlinge bauten Rennstrecke


    Am 10. September 1933 fand das fünfte Hohnsteiner Bergrennen auf dem alten Kurs statt. Nun waren ausschließlich NS-Größen vom Reichssportführer bis zum Amtshauptmann von Pirna die Ehrengäste. Die Ehrenwache stellte die SA-Wachmannschaft des Lagers Hohnstein.
    Veranstalter war das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps, das auch
    eigene Fahrer auf die Strecke schickte und der ASC 1904 Dresden, dessen
    Mitglieder ebenfalls, das wurde extra betont im Rennprogramm, auch alle
    Mitglieder des NSKK geworden waren.



    Bereits 1930 waren erste Überlegungen laut geworden, diesen Bergkurs zu einem Rundkurs auszubauen.Nun begann man, die Absicht zu verwirklichen. Begonnen bis Mitte 1934 durch Häftlinge der Burg Hohnstein, setzten Baufirmen in den nächsten Jahren die Straßenbauarbeiten fort. Am 26. April 1939 erfolgte die Einweihung der Strecke. Dieser Großdeutschlandring sollte ein sächsischer Widerpart des Nürburg-Rings werden.


    Im Jahrbuch Dresden 1940, erschienen im Kommunalverlag Dresden, wurden weitere Maßnahmen des Ausbaus veröffentlicht. Als Zuschauerzahl nahm man eine Millionen Besucher für Tribünen und Rundkurs an. Entlang der Rennstrecke sollten Parkmöglichkeiten für 350 000 Motorräder und Autos geschaffen werden. Auf der Hochebene zwischen Hohburkersdorf, Stürza und Heeselicht sollten die Boxen für die Rennfahrer, die Montagehallen der Industrie, große massive Tribünen, eine Pressetribüne und Sprechstellen des Rundfunks sowie Aufnahmeplätze für die Wochenschauen entstehen.
    Visionen - Luftblasen, zerschossen von den Kugeln des Krieges. Am 1. September 1939 hatte der Krieg mit der deutschen Offensive gegen Polen begonnen. Bereits am 6. September fiel Paul Lein, damals NSKK- Obergruppenführer, im Zivilberuf sicherlich einmal Bauingenieur, den man als den Planer und Organisator des Rundkurses ansehen kann.



    Man stelle sich heute, bei aller Motorsportbegeisterung, die Verwirklichung solcher Visionen vor. Diese geplanten Bauwerke hätten wohl, keinesfalls positiv, die Landschaft zwischen Stolpen und Hohnstein verändert.


    Heute ist der sogenannte "Großdeutschlandring" nur noch aus der Luft in Ansätzen erkennbar. Nach dem Krieg wurde von den politisch Verantwortlichen beschlossen, das es ausreicht sich auf eine Rennstrecke in der DDR zu konzentrieren. Auf Grund der Nähe zu den Kraftfahrzeug-Produktionsstandorten entschied man sich für den Sachsenring - die einzige nicht öffentliche und in sich geschlossene Renn- und Teststrecke des ostdeutshen Motorsports.


    In den letzten Jahren bekommt der Großdeutschlandring - in Fankreisen heute "nur noch" Deutschlandring genannt - wieder mehr Beachtung. Auf dieser historischen Rennstrecke, die aufgrund der Verknüpfung mit den Nazi´s zu DDR Zeiten fast totgeschwiegen wurde, finden seit einigen Jahren wieder Motorsportveranstaltungen statt. Wobei hier aber heute meist nicht mehr die gesamte Strecke verwendet wird. Man konzentriert sich auf Teilabschnitte.
    Dennoch ist die Strecke gerade bei Motorradfahrern ausgesprochen beliebt und inspirierte Bikerfans aus ganz Europa zu der der Nordschleife des Nürburgrings charakterlich sehr ähnlichen Strecke zu pilgern. Immer wieder fanden hier auch illegale Straßenrennen mit Motorrädern statt. Nicht selten kam es auch zu Unfällen mit katastrophalen Folgen. Diese Entwicklung führte zu einem vorübergehenden Fahrverbot im Streckenverlauf des Großdeutschlandrings für Motorräder an den Wochenenden.

    Nasenhaare ausreißen ist der tägliche SM des kleinen Mannes

    2 Mal editiert, zuletzt von K . ()

  • Wär das geil, wenn's heute nen zweiten Nürburgring gäbe. :richtig
    Die Strecken von damals sind schon einmalig und sehr tricky, selbst für die heutigen Autos.
    so was würde heute nie wieder gebaut werden. Aber unter den umständen ist das auch besser so. ;)

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