Feuerwehr genießt die größte Achtung in der Gesellschaft

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  • Feuerwehr wertvollstes Gemeingut der Gesellschaft


    Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz - den aktuellen Gemeinwohlatlas führen gemeinnützige Einrichtungen an. Unternehmen landeten weiter hinten im Ranking. Besonders die Automobilbranche verlor im Vergleich zu 2015 an Zustimmung.
    Öffentliche Einrichtungen tragen am meisten zum Gemeinwohl in der Gesellschaft bei. Das ergab der Gemeinwohlatlas 2019, der von der Leipziger Graduate School of Management HHL in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen erstellt wurde und am Dienstag in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die Ergebnisse liegen dem MDR bereits vor.
    Das Gesamtranking zum Gemeinwohlbeitrag in Deutschland in den Kategorien Unternehmen, Vereine/Verbände und öffentlicher Sektor führt die Feuerwehr an, vor dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz. Aufgeführt werden insgesamt 137 Institutionen. Als bestes Unternehmen wird Carl Zeiss ausgezeichnet, gefolgt von der Süddeutschen Zeitung und der Drogeriemarkt-Kette DM.


    Lebensqualität, Aufgabenerfüllung, Moral


    Der Gemeinwohlatlas wird in diesem Jahr nach 2015 zum zweiten Mal veröffentlicht. Für die Untersuchung wurden fast 12.000 Menschen über 137 vorher festgelegte Organisationen und Unternehmen über ihren Gemeinwohlbeitrag in den Bereichen Lebensqualität, Aufgabenerfüllung, Zusammenhalt und Moral befragt. Die Untersuchung führte die Leipziger Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut Forsa durch. Die Auswahl der teilnehmenden Organisationen und Unternehmen basiert auf einer vorher festgelegten Gewichtung, etwa nach Umsatz, Bedeutung oder der Anzahl der Mitglieder.


    Autofirmen verlieren deutlich an Zuspruch


    Im Vergleich zu 2015 hat in diesem Jahr der ADAC im Ranking am meisten Zustimmung hinzu gewonnen. Der Automobilclub scheint seine Vertrauenskrise nach den Betrugsfällen überwunden zu haben und konnte seinen wahrgenommenen Gemeinwohlbeitrag um mehr als elf Prozent steigern.
    Verlierer im Vergleich zur ersten Erhebung sind Automobilbauer wie Volkswagen (minus 33 Prozent) und Audi (minus 23 Prozent), die vor allem unter den andauernden Debatten rund um den sogenannten Dieselskandal sowie der Fahrverbote in Innenstädten leidet.
    Auch der Deutsche Fußballbund (DFB) hat mit 16 Prozent massiv im Ranking eingebüßt. Auf den letzten der 137 Plätze des Gemeinwohlatlasses 2019 befinden sich die Deutsche Bank (134), Bild (135), die FIFA (136) und Marlboro (137).
    Nach dem Gemeinwohlbeitrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wurde ebenfalls gefragt. Dieser befindet sich in der Spitzengruppe. Dabei belegen die Dritten Programme Platz 16 im Gesamtranking, vor der ARD (18) und dem ZDF (21).


    Ostdeutsche bewerten Firmen positiver


    Der Vorstandsvorsitzende der Zeiss AG zeigte sich erfreut über den ersten Platz bei den Unternehmen. "Es ist auch Würdigung, was schon von unseren Vorvätern ins Stiftungsstatut geschrieben wurde, nämlich als Unternehmen nicht nur dem wirtschaftlichen Erfolg verpflichtet zu sein, sondern einen Platz in der Gesellschaft zu haben und dort bestimmte Aufgaben zu erfüllen", sagte Michael Kaschke MDR Aktuell.
    Die Sorge der Deutschen um das Gemeinwohl im Land ist laut der Studienmacher sehr hoch. Acht von zehn Deutschen machten sich dazu Sorgen, sagte Timo Meynhardt MDR AKTUELL. Meynhardt zeigte sich zu Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland allerdings überrascht. "In Ostdeutschland wird der Gemeinwohlbeitrag der Firmen höher bewertet als in Westdeutschland".


    MDR Aktuell