Alles unter 50.000 wäre enttäuschend !

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  • Mitsubishi-Chef Rebstock :
    Alles unter 50.000 wäre enttäuschend !


    Importeur will Wachstumsstory fortschreiben


    Phrasendreschen ist nicht die Sache von Kolja Rebstock. Auf die Frage, welche Ziele sich Mitsubishi Motors Deutschland für 2018 vorgenommen habe, versucht er es zunächst zwar mit der gern benutzten PR-Floskel, dass man keine eindeutige Absatz-Marke im Kopf habe und das Volumen nicht entscheidend sei. Im nächsten Satz rutschte dem Manager im Gespräch mit »kfz-betrieb« dann doch eine Ansage raus: „Weniger als 50.000 verkaufte Einheiten wären schon enttäuschend.“
    Gründe, optimistisch zu sein, hat der Importeur derzeit genug. Im vergangenen Jahr verkaufte Mitsubishi in Deutschland mit 43.367 Pkw laut Kraftfahrt-Bundesamt 16,5 Prozent mehr als 2016. Zählt man den L200 dazu, den das KBA als Nutzfahrzeug listet, kamen die Japaner auf 45.197 Einheiten (+15,6 %). Der Importeur legte damit hierzulande sein bestes Ergebnis seit 17 Jahren hin. Seit 2013 hat das Fabrikat seinen Absatz mehr als verdoppelt, obwohl die Marke seit fünf Jahren kein komplett neues Modell mehr auf den Markt gebracht hat.


    Angriffslustig ist Rebstock sicher auch, weil Mitsubishi direkt zum Jahresstart mit einer langersehnten Modellneuheit aufwartet. Das Coupé-SUV Eclipse Cross ist bereits bestellbar, den echten Marktstart feiert das Fabrikat dann am 27. Januar mit Veranstaltungen im Handel. Schon jetzt trifft Mitsubishi mit dem Auto offensichtlich den Nerv der Kunden – dem allgemeinen SUV-Boom sei Dank. Laut Rebstock sind schon über 6.000 Bestellungen bei Mitsubishi-Händlern eingegangen. „Wir freuen uns, dass viele Leute das Auto praktisch ‚blind‘ – also ohne eine Probefahrt – gekauft haben“, sagte Rebstock.
    Ganz geräuschlos verläuft die Markteinführung des neuen Autos dennoch nicht. Im Mitsubishi-Handel rumort es immer mal wieder wegen der Preisschleuderei im Internet. Regelmäßig hatte der Importeur sein Netz zuletzt ermahnt, die eigenen Produkte nicht zu verramschen. Umso erstaunlicher, dass Mitsubishi Deutschland nun seinen Partnern offiziell empfiehlt, mit einem Einstiegspreis von 21.990 Euro für den Eclipse Cross auf Kunden zuzugehen, diesen Preis auf der eigenen Website aber selbst torpediert. Dort bewirbt Mitsubishi das Auto mit Preisen ab 18.990 Euro.
    Darauf angesprochen hatte Rebstock keine stimmige Erklärung parat. Auf der Mitsubishi-Seite selbst ist von einem „3.000 Euro empfohlenen Aktions-Rabatt“ die Rede, den die Händler demnach bis zum 30. April 2018 gewähren sollen. Aktuell geht Mitsubishi vor allem mit einer relativ hoch ausgestatteten „Intro-Version“ des Autos in die Werbung. Hier liegt die eigentliche Preisempfehlung bei 28.990 Euro, die online mit 25.990 Euro aber ebenfalls um 3.000 Euro unterboten wird.


    Elektrifizierung stockt trotz PHEV-Vorreiterrolle


    Auch antriebstechnisch passt der Eclipse Cross – zumindest vorerst – nicht ganz zum Selbstverständnis von Mitsubishi Deutschland. Kolja Rebstock sähe es gerne, wenn die Öffentlichkeit Mitsubishi mehr als Vorreiter für Plug-in-Hybride wahrnähme. Immerhin haben hierzulande im vergangenen Jahr nur der Volkswagen-Konzern und BMW mehr Plug-in-Hybride zugelassen als Mitsubishi mit seinen 2.200 Einheiten des PHEV Outlander. Europaweit war er mit mehr als 21.000 Neuzulassungen sogar das meistverkaufte Auto mit dieser Antriebsart. Einfacher, Rebstocks Ziel zu erreichen, fiele es der Marke sicherlich, wenn mit dem Eclipse Cross ein zweiter Plug-in-Hybrid neben dem Outlander verfügbar wäre.
    Absehbar ist das in naher Zukunft nicht. Das neue Modell kommt zunächst lediglich mit einem Vierzylinder-Benziner mit 1,5 Litern Hubraum und 165 PS auf den Markt. Im Herbst folgt dann ein 2,2-Liter-Diesel mit voraussichtlich 150 PS. Zwar sei eine Elektrifizierung des Autos „in irgendeiner Form geplant“, weiter ausgegoren sind die Pläne in Japan aber noch nicht. Für die Händler wird es dadurch sicherlich komplizierter, die „Vorreiterrolle“ glaubhaft zu verkaufen.


    Rebstock betonte, dass er in jener Hinsicht auf schnelle Fortschritte aus Japan hoffe. Ähnlich sieht es beim Electric Vehicle aus. „Da brauchen wir dringend einen Nachfolger“, gibt Rebstock zu. Noch gibt es beim Hersteller allerdings keinen Zeitplan für eine zweite Generation des Elektroautos.
    Neben dem Portfolio verändern sich bei Mitsubishi aktuell auch die Strukturen. Seit dem vergangenen Jahr gehört die Marke zur Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Erstmals äußerte sich Rebstock auch dazu ein wenig konkreter. Aus seiner Sicht profitiert Mitsubishi enorm von der neuen Konstellation, er hält große Synergieeffekte in Forschung und Entwicklung, beim Einkauf und in der Logistik für wahrscheinlich. „Das ist das Beste, was uns passieren konnte“, sagte Rebstock.
    Entschieden wies er darauf hin, dass Mitsubishi im neuen Triumvirat seine Position als eigenständige Marke behalten werde. „Wir bestimmen selbst, welche Produkte wir brauchen und wie wir unser Geschäft gestalten“, stellte der Geschäftsführer von Mitsubishi Motors Deutschland klar. Zwar gehöre man nun derselben Allianz an, dennoch konkurrieren gerade Nissan und Mitsubishi mit mehreren ihrer Modelle um Marktanteile. Dieser Wettbewerb bleibe auch weiter bestehen.


    Davor bange ist Rebstock nicht: „Wenn man die aktuelle Lage von Nissan in Deutschland mit unserer vergleicht, sehe ich uns im Vorteil. Und wir werden uns auch in Zukunft durchsetzen.“ Dafür setzt der Manager auf das Händlernetz. „Unsere Händler haben mit uns schon äußerst wechselhafte Zeiten durchlebt. Das hat viele von ihnen aus meiner Sicht gestärkt. Wir haben motiviertere Händler als der Wettbewerb, und bieten auch noch eine bessere Servicequalität. Das ist unser größtes Pfund.“


    kfz-Betrieb.de

  • Interessanter Text und Glückwunsch an Mitsubishi dass sie ihre verkauften Einheiten so stark steigern konnten. Ich glaube kein anderer Hersteller hat in den vergangenen Jahren so ein Plus hingelegt, obwohl kein neues Modell veröffentlicht wurde und in Sachen Marketing viel Aufholbedarf herrscht.
    Ich bin davon überzeugt dass die Japaner aus der Gruppierung mit Renault und Nissan Vorteile ziehen können. Ich bin gespannt.

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