Kaufberatung

Guten Abend in die Runde,

ich würde gerne aktives Mitglied im MFF werden. Da wäre es wohl nicht ganz ungünstig, wenn ich auch einen "M" fahren würde

Momentan trage ich mich mit dem Gedanken einen New Space Star zu erwerben, den ich für Kurzstrecken in der Stadt für vollkommen ausreichend halte. Nun hat sich heute Abend jedoch ein Angebot für einen Colt in der Gegend aufgetan, zu dem ich gerne Eure Meinung erfragen würde:

Hier geht's zum Angebot auf mobile

Was haltet Ihr davon?
Die Laufleistung ist schon mal eine ziemliche Hausnummer, allerdings glaube ich gehört zu haben, dass die Mitsu-Motoren nahezu unverwüstlich seien. Das Fahrzeug wird vornehmlich dazu dienen die Kinder innerhalb des Ortes zur Schule und sonstwohin zu fahren. Dafür wäre die Anschaffung eines Neufahrzeugs (-> Space Star) ja eigentlich beinahe schon etwas dekadent, denn besonders geschont wird das Auto beim familiären Personentransport ja nicht gerade. Ein Gebrauchtfahrzeug erscheint mir für den Zweck angemessener und würde bei einem Drittel des Anschaffungspreis eines Space Star auch deutlich weniger finanzielle Belastung bedeuten. Ich möchte allerdings vermeiden eine Kiste zu erwerben, welche für erhöhten Wartungs- und Reparaturaufwand ab einer gewissen Laufleistung bekannt ist - drum frage ich Euch vor einem Erwerb.
Schon im Voraus vielen Dank für Eure Antworten - und selbstverständlich lese ich mich parallel in die bestehenden themenverwandten Threads ein. Mir geht es aber vorerst speziell um das Angebot auf mobile.de

Achtung, langer Text. Entschuldigt bitte. Ich neige offensichtlich zu ausufernder Prosa...

Ich bin von der Besichtigung zurück.
Das Fahrzeug kommt aus der Schweiz und abgesehen von einem Rempler mit Lackabplatzer am Kotflügel auf der Fahrerseite (Korrosionsgefahr besteht eindeutig) sieht das Blechkleid wirklich gut aus.
Ich konnte rundherum keinen ins Auge fallenden Rost ausmachen und auch der Unterboden sah nicht nach übermässiger Korrosion aus - soweit man das ohne Hebebühne und mit funzliger Taschenlampe beurteilen kann. Endschalldämpfer war auch gut.
Der Motorinnenraum war nicht gereinigt (was ich bei einer Besichtigung ausserordentlich begrüße) und so konnte man gut sehen, dass Generator und Klimakompressor vor nicht all zu langer Zeit getauscht wurden. Eigentlich klasse. Keilriemen sah auch gut aus.
Der Inneraum war frisch gereinigt und der Teppich im Fußraum auf der Fahrerseite fühlte sich sehr(!) feucht an. Ich kann absolut nicht beurteilen ob diese Feuchtigkeit vom etwas übereifrigen Flüssigkeitseinsatz beim Reinigen oder von einem bestehenden Wassereinbruchfeuchtbiotop kommt. Der Beifahrerfussraum fühlte sich jedenfalls vergleichsweise deutlich trockener an. Leider kann man ja den Teppich nicht so ohne Weiteres anheben und so blieb es eben bei der Feststellung "sehr feucht".

Bei der Probefahrt ergaben sich keine Auffälligkeiten. Schöner Geradeauslauf, keine merkwürdigen Motorengeräusche, kein Ruckeln beim Beschleunigen, kein übermäßiges Geschaukel beim Lastwechsel (auch der Schalthebel wippt nicht), keine merkwürdigen Geräusche aus der Lenkung, nach einigen Minuten auch Wärme aus dem Luftausströmer.

Soweit fast alles gut, jetzt kommt natürlich das ABER:
Öleinfüllstutzen und Öldeckel voll mit Mayonnaise. Schaut Euch die beigefügten Bilder an.

Der Händler meinte, dass das "vollkommen normal" sei und "ausschließlich von der Kurzstreckenfahrerei" käme.
Grundsätzlich würde ich solch einer pauschalen Aussage heftig widersprechen und eher auf die Möglichkeit einer defekten ZKD tippen, aber es befand sich kein Ölfilm auf dem Kühlwasser und der direkt nach dem Kaltstart festgestellte weiße Rauch war nach der Probefahrt mit warmem Motor nicht mehr auszumachen, trotz -5,5 Grad Celsius Außentemperatur.

Ein wenig Recherche hat ergeben, dass die Meinungen zu diesem Schleim grob ausgedrückt 50/50 auseinandergehen. 50% sagen "kommt von der Kurzstrecke", die anderen 50% sagen "kommt von der defekten ZKD".
Ich tendiere wegen dem Fehlen der für die Diagnose "defekte ZKD" einhergehenden Symptome "weißer Rauch" und "Ölfilm auf Kühlwasser" eigentlich auch zur Kurzstrecken-These, aber ich bin seit einer defekten ZKD an meinem alten Golf3 und dem daraus resultierenden wirtschaftlichen Totalschaden etwas vorsichtiger geworden. Da war nämlich noch nicht mal Schleim zu sehen, aber vermutlich hatte der Verkäufer selbigen vor der Besichtigung vorsätzlich beseitigt.

Deshalb meine Frage an Euch Spezis - was tun?
1.) Den Kauf sein lassen wegen zu hohem ZKD-Risiko
2.) CO2-Messung des Kühlwassers in einer Werke durchführen lassen um mehr Sicherheit zu haben
3.) Einfach so kaufen wie er ist, weil solcher Schlonz schon mal vorkommen kann und bei Nichtvorliegen der anderen Symptome unbedenklich ist

Nun könnte man natürlich frei heraus "3.)!" sagen, weil das ja ein Kauf beim Händler ist und deshalb zumindest für 6 Monate ein Gewährleistungsanspruch einfach durchsetzbar sein würde, falls die ZKD innerhalb dieser Zeit dann doch noch hochgeht. Stimmt aber leider nicht, es wird keine Gewährleistung geben.

Der Colt überzeugt mich mit seinem Konzept voll und ganz, die verschieb- und 40/60 geteilt klapp- und wickelbare Rückbank ist der absolute Knaller (wie konnte man die im Facelift nur wieder wegkonstruieren???) und die 95PS sind gegenüber den 71 PS im Space-Star ausserhalb geschlossener Ortschaften ein sehr deutlicher Gewinn. Hätte sich der Schlonz nicht an Deckel und Einfüllstutzen versammelt, würde der Colt quasi schon vor dem Haus stehen.

Ich bin für Eure Meinungen sehr dankbar, also gerne einfach raus damit.