Teure Additive - Wieso Zusätze für Sprit nur Geldschneiderei sind

März 2024 - Hier gewinnt ihr einen Dakar-Gewinner - alles weitere im Gewinnspiel - Thread.
  • Für Kraftfahrer gibt es ein großes Angebot von Zusatzstoffe, die sie in ihren Wagen kippen können. Die Additive versprechen mehr Motorleistung,
    weniger Verbrauch. Experten raten aber ab.
    Früher war es unter Motorradfahrern und Hobby-Autotunern angesagt, Ölzusätze in den Motor zu schütten. Diese Additive ließen die Maschine angeblich durch eine hauchdünne Schicht Teflon auf Zylinderwänden, Kolbenringen, Nockenwellen und Kurbelwellenlagerung besonders leicht laufen. Noch vor 15 Jahren warben die Hersteller solcher Mittel hemmungslos mit Verbesserungen im zweistelligen Prozentbereich – der wahre Nutzen war für den Otto-Normalfahrer nicht zu überprüfen.


    Zusätze für Sprit und Öl, die eine Wohltat für den Wagen sein sollen, gibt es auch heute noch in Hülle und Fülle. Aber was taugen sie wirklich?
    Die Werbeversprechen der Hersteller sind segensreich, wenn auch etwas zurückhaltender als früher: So gut wie alle versichern die hohe
    Wirksamkeit bereits bei einer Anwendung der bis zu 50 Euro teuren Additive. In der Regel handelt es sich um flüssige Stoffe, die dem Kraftstoff oder dem Motoröl beigemengt werden.


    Mit den Ölzusätzen lassen sich angeblich Ölschlämme im Motor beseitigen. Oder sie sollen die Reibung und damit den Verschleiß verringern. Im
    Beipackzettel anderer Produkte wird eine bessere Beschleunigung und direktere Gasannahme versprochen. Die unterschiedlichen Spritzusätze
    sollen zum Beispiel die Motorventile von Ablagerungen befreien, die Einspritzpumpe entschlacken, den Katalysator oder Dieselpartikelfilter
    von Rückständen befreien oder den Kraftstoffverbrauch reduzieren."Bis dato hat kein Fahrzeughersteller die Verwendung freigegeben", warnt
    ADAC-Technikexperte Carsten Graf. Denn verursachten die "Wunderwässerchen" Schäden am Fahrzeug, könne das den Verlust der Garantie oder einen abgelehnten Kulanzantrag zur Folge haben.


    Über die Wirksamkeit der Zusätze herrscht unter unabhängigen Experten Einigkeit: "Bei den allermeisten Produkten ist die psychologische Wirkung beim Fahrer deutlich stärker als die technische beim Fahrzeug", sagt Götz Michelmann vom Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität des TÜV Nord.
    "Wenn das funktionieren würde, wären die Verbindungen längst in handelsüblichen Motorölen oder im herkömmlichen Sprit enthalten", sagt der Experte.


    Es gebe zum Beispiel nur wenige teflonhaltige Ölzusätze, die die Reibung der Motorkomponenten um kaum messbare Größenordnungen mindern können. "Die ohnehin nicht spürbare Mehrleistung und die in winzigem Maße höhere Haltbarkeit des Triebwerks sind die Kosten und Umstände definitiv nicht wert", so Michelmann."Wer hochwertige Markenöle verwendet und die Wechselintervalle einhält, braucht für seinen Fahrzeugmotor keine weiteren Öl-Additive", ist Thomas Schuster von der Sachverständigenorganisation KÜS überzeugt. Der Ingenieur rät Laien, sich bei der Wahl des Motoröls von Werkstätten oder im Fachhandel beraten zu lassen. Denn die Öle müssen den Vorgaben des Fahrzeugherstellers und den technischen Anforderungen eines Fahrzeugmodells entsprechen. Vollsynthetiköle können bei älteren Fahrzeugen beispielsweise Dichtungen angreifen und Öllecks verursachen.
    Expertenrat sei daher unverzichtbar.
    Auch Zusatzstoffe, die den Sprit aufpeppen sollen, hält Schuster für überflüssig: "Die modernen Treibstoffe enthalten bereits Additive, die
    die Verbrennung im Motor optimieren und das Kraftstoffsystem von Ablagerungen freihalten sollen." Technisch sei damit bereits für optimalen Verbrauch gesorgt. "Der Hauptfaktor für den Spritkonsum eines Fahrzeugs sind der rechte Fuß des Autofahrers und die Gashand des Bikers", betont er.


    Der ADAC empfiehlt daher statt obskurer Wundermittel den Besuch eines Spritspartrainings. Bei den meist eintägigen Veranstaltungen erlernen
    die Teilnehmer einen Fahrstil, durch den sie den Kraftstoffverbrauch ihres Fahrzeugs um bis zu 20 Prozent verringern können. Die regelmäßige
    Kontrolle des Reifendrucks und der Verzicht auf unnötigen Ballast im Autokofferraum sind laut dem ADAC ebenfalls probate Mittel, um den
    Spritverbrauch zu zügeln.Die Verwendung von Öl- und Spritzusätzen halten Fahrzeugtechniker wie TÜV-Experte Michelmann hingegen für Augenwischerei: "In der Hauptsache dient das dem Umsatz des Herstellers statt dem Wohl des Fahrzeugs oder dem Spritsparen."




    welt.de

  • Lauft mal durch die Baumarktregale und schaut euch die ganzen tollen wundermittel an. Überall steht drauf, daß sich der Verbrauch reduziert. Wenn ich also alles zusammen kaufe und ins Auto schütte, dann brauch ich nie wieder tanken zu gehen. :lool


    Das beste was ich jeh gelesen habe, war bei einem Scheibenreiniger mit Nanozeugs drin, welches auch den Verbrauch mindert, weil die Luft ja an einer besonders glatten Scheibe besser vorbeiströmt, und daurch ein biedrigerer Luftwiderstand entsteht, welcher sich positiv auf den Verbrauch auswirkt.


    Ich hatte schon fast Pippi in den Augen vor Lachen. :lool:lool:lool