RTL prognostiziert Ende der Castingshows
Die Zukunft der Casting-Shows sieht alles andere als rosig aus. Ob Quoten-Desaster im "Popstars"-Finale oder nicht enden wollende Kritik am "Supertalent": Die Einschätzung, die angesichts der teilweise unterirdischen Quoten eigentlich offensichtlich ist, wird nun auch von RTL-Chefin Anke Schäferkordt unverblümt bestätigt.
Die Siegerband der zehnten "Popstars"-Staffel heißt Melouria. Doch wen interessiert das eigentlich? In keiner vorherigen Staffel erreichte die Finalsendung weniger Zuschauer. Mit einem Zielgruppen-Marktanteil von nur 9,9 Prozent wurden erstmalig die 10 Prozent in einem Finale nicht geknackt.
Ein Tiefpunkt der wohl einzig für die Sendebeauftragten traurig ist, denn die Quoten sprechen eine eindeutige Sprache: Die Zuschauer haben genug.
Damit steht ProSieben nicht allein auf weiter Flur. Denn der Negativtrend zieht sich wie ein roter Faden durch die Castinglandschaft. Auch Formate wie "The Voice of Germany" auf Sat.1 oder DSDS und "Das Supertalent" auf RTL befinden sich auf dem absteigenden Ast.
Diese Erkenntnis ist nun auch bei den Verantwortlichen in oberster Etage angekommen. Im Interview mit dem Wiener "Kurier" findet RTL-Chefin Anke Schäferkordt deutliche Worte: "Das Interesse ist noch immer sehr groß. Aber der Zenit wird in zwei, drei Jahren überschritten sein." Weltweit würden derzeit neue Showkonzepte entwickelt.Die vier jungen "Popstars" von Melouria sollten sich unterdessen mit ihren Hoffnungen auf eine große Karriere eher zurückhalten. Es bedarf keiner Phantasie um abzusehen, dass die Zeit im Rampenlicht wohl von kurzer Dauer sein wird.
"Du hast nicht delivered!", "Du hast heute keine Leistung abgeliefert!", "Du hast uns enttäuscht, schon wieder!" - Solche Sätze von Jurymitgliedern mit todernstem Blick - und dann die Großaufnahme eines jungen Menschen kurz vor den Tränen.
Das sind immer die großen Momente bei "Popstars" auf ProSieben. Doch zuletzt hat die Castingshow, aus der mehrere Popbands hervorgingen, selbst nicht mehr "abgeliefert". Am letzten Donnerstag lief das Finale der zehnten "Popstars"-Staffel, die bisher die schwächsten Quoten hat. Die letzte Folge schalteten nur 1,3 Millionen ein.
Die Frage, ob bei den Männern Cem, Alex, Fabian oder Alessio beziehungsweise bei den jungen Frauen Gianina, Mira, Steffi oder Joanna gewinnen, tritt vor einer anderen Frage fast in den Hintergrund: Wird es dieses Format noch ein weiteres Mal geben?
Deutschlands erste Castingshow zeigte vor zwölf Jahren erstmals in jedem Wohnzimmer, wie Bühnentalente eine Ausbildung durchmachten, um an einen Plattenvertrag zu kommen. Es ist eine harte Auslese, die viele Leute eher an einen Kasernenhof als an eine Musikschule erinnert.
Mit dem aus den USA importierten Casting war die Show im deutschen Fernsehen sehr erfolgreich, bevor andere Importe wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "X Factor" ihr das Publikum streitig machten. Mit den No Angels, mit Bro'Sis, mit Monrose stellte man Retortenbands zusammen, die zeitweise große Charterfolge hatten. Doch jetzt scheint es damit zu Ende zu gehen.
Die Zuschauer haben genug ! Zu langweilig der immer gleiche Brei aus gespieltem Backstage-Gezicke und der soch wiederholenden Selbstdarstellung der Juroren.
Diese Erkenntnis ist nun auch bei den Verantwortlichen in oberster Etage angekommen. Im Interview mit dem Wiener "Kurier" findet RTL-Chefin Anke Schäferkordt deutliche Worte: "Das Interesse ist noch immer sehr groß. Aber der Zenit wird in zwei, drei Jahren überschritten sein." Weltweit würden derzeit neue Showkonzepte entwickelt.Die vier jungen "Popstars" von Melouria sollten sich unterdessen mit ihren Hoffnungen auf eine große Karriere eher zurückhalten. Es bedarf keiner Phantasie um abzusehen, dass die Zeit im Rampenlicht wohl von kurzer Dauer sein wird.
