Tüv-Report 2012 - Acht Millionen Autos auf deutschen Straßen ungenügend

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  • Jedes fünfte Auto in Deutschland fällt bei der Hauptuntersuchung durch.
    Sieger des Tüv-Reports ist erneut der Toyota Prius. Alle Sieger und
    Verlierer.


    Jeder fünfte Auto oder 19,7 Prozent aller Fahrzeuge bestehen wegen
    erheblicher Mängel nicht die Hauptuntersuchung, 26,3 Prozent weisen
    zumindest leichte Mängel auf und rund die Hälfte (53,9 Prozent) sind
    mängelfrei.


    Das geht aus dem Tüv-Report 2012
    hervor, dessen Ergebnisse in Berlin veröffentlicht wurden. Sieger unter
    den Modellen in der Kategorie der dreijährigen Fahrzeuge wurde zum
    zweiten Mal in Folge der Toyota Prius (1,9 Prozent erhebliche Mängel),
    die besten deutschen Fahrzeuge beim Tüv sind jeweils auf dem vierten
    Platz der Porsche Boxster und der Golf Plus (2,8 Prozent erhebliche
    Mängel).


    "Rechnet man die Quote der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf den
    Gesamtbestand der Pkw in Deutschland hoch, bedeutet das Ergebnis, dass
    rund acht Millionen Fahrzeuge den Anforderungen an die technische
    Sicherheit nicht genügen“, sagt Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes
    Präsidiumsmitglied des VdTüv e.V. "Bereits vom Kauf eines neuen
    Fahrzeugs an sollte deshalb durch regelmäßige Wartung und Pflege dafür
    gesorgt werden, dass die technische Sicherheit langfristig erhalten
    bleibt.“




    Wo steht mein Wagen im aktuellen Ranking, wo der Gebrauchte, den ich
    gern kaufen würde? Solche und viele andere Fragen beantwortet der Report
    detailliert und objektiv. Die Redaktion bezieht sich ausschließlich auf
    die Daten von rund acht Millionen Hauptuntersuchungen. "Hier kommt jede
    Wahrheit ungeschminkt ans Licht“, sagt Hartmut Müller-Gerbes,
    Chefredakteur des Auto Bild Tüv-Reports.




    Rund acht Millionen Hauptuntersuchungen im Zeitraum zwischen Juli 2010
    und Juni 2011 werteten die Tüv-Experten für den Tüv-Report 2012 aus.
    Bereits an 5,9 Prozent aller Fahrzeuge, die bis zu drei Jahre alt waren
    und das erste Mal zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, stellte der
    Tüv erhebliche Mängel fest (2011: 5,5 Prozent).


    An fünfjährigen Fahrzeugen (Sieger: VW Phaeton) wiesen 10,3 Prozent
    (2011: 10,4 Prozent) erhebliche Mängel auf, bei den Siebenjährigen
    (Sieger: Porsche 911) 17,5 Prozent (2011: 16,7 Prozent) und bei den
    Neunjährigen 22,2 Prozent (2011: 21,4 Prozent). Mit 26,8 Prozent bekam
    rund ein Viertel aller elfjährigen Fahrzeuge wegen erheblicher Mängel
    die HU – Plakette erst nach einem Besuch in der Werkstatt (2011: 26,0
    Prozent).


    Im Vergleich zum Vorjahr ist die Quote der erheblichen Mängel
    geringfügig um 0,2 Prozentpunke angestiegen. Erfreulich sei die
    Entwicklung, dass sich der Anteil der mängelfreien Fahrzeuge in den
    vergangenen fünf Jahren von 48,3 Prozent im Jahr 2007 auf 53,9 Prozent
    im Tüv Report 2012 verbessert hat, so Brüggemann.



    Besonders viele Mängel fanden die Tüv-Prüfer an den Beleuchtungsanlagen,
    Vorder- und Hinterachsen sowie Bremsleitungen und Schläuchen. "Die über
    Jahre konstant hohen Mängelraten an der Beleuchtung sind erstaunlich“,
    sagt Brüggemann.



    "Jeder Autofahrer ist eigentlich dazu verpflichtet, sich vor jeder Fahrt
    durch eine Sichtkontrolle von der Funktionstüchtigkeit wichtiger
    Fahrzeugkomponenten zu überzeugen.“ Beleuchtungsmängel wären dadurch
    einfach zu erkennen. "Selbst die Warnlampe im Cockpit scheint häufig
    nicht auszureichen,“ so Brüggemann.



    Doch nicht nur Autofahrer und Werkstätten sind in der Pflicht: Häufige
    Mängel, etwa an Vorder- und Hinterachse, können auch
    konstruktionsbedingt sein.



    Vor 60 Jahren, am 1.Dezember 1951, wurde in der Bundesrepublik die
    regelmäßige Hauptuntersuchung eingeführt. Seit dem hat sich die
    Fahrzeugtechnologie stark weiterentwickelt, deshalb wird auch die
    Hauptuntersuchung permanent an den Stand der Technik angepasst.



    "Besonders in den zurückliegenden Jahren haben computergestützte
    elektronische Sicherheitssysteme an Bedeutung gewonnen“, sagt
    Brüggemann. "Ein wichtiger Schritt steht im kommenden Jahr bevor: Bei
    Fahrzeugen, die ab dem 1.April 2012 zugelassen sind, kann der Prüfer
    direkt an der On Board Diagnose (OBD) – Schnittstelle feststellen, ob
    die elektronischen Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP funktionieren.“



    Darüber hinaus soll es künftig bei einer Überziehung der Prüfrist keine
    Rückdatierungen mehr geben. Den notwendigen Änderungen des §29 der STVZO
    muss allerdings der Bundesrat noch zustimmen.



    Im Tüv-Report werten die Experten die Ergebnisse der vom Gesetzgeber
    vorgeschriebenen Hauptuntersuchungen aus. Die Bewertungsgrundlage ist
    dadurch ausschließlich durch den Prüfkatalog der
    Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) definiert.



    Die Gruppierung der Fahrzeuge folgt den gesetzlich vorgeschriebenen
    Prüfintervallen. Der AUTO BILD Tüv-Report ist ab 16.12.2011 zum Preis
    von 4,50 Euro im Zeitschriftenhandel und an den Tüv-Stationen
    erhältlich. Herausgeber ist der Verband der Tüv e.V., gemeinsam mit dem
    Tüv SÜD, Tüv NORD, Tüv Rheinland, Tüv Hessen und Tüv Thüringen.


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