Fazit zum Outlander nach 40t km

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  • So. Da ich gerade eine ruhige Minute habe, mache ich mir mal die Arbeit einen etwas ausführlicheren Bericht zum Outlander zu schreiben.


    Im Januar 2010 mit 52t km auf der Uhr gekauft wurde er zum Nachfolger meines geliebten, aber von Scharlatanen hingerichteten, Colt. Der Polo 6N über 2 Monate zwischendurch soll nicht unerwähnt bleiben.


    Zunächst mal die positiven Seiten:


    Die hohe Sitzposition lässt einen über den Dingen schweben. Wenn man dann mal wieder in ein tiefes Auto einsteigt, ist es schon fast unangenehm keine Übersicht zu haben.


    Die Serienausstattung des Turbo ist fantastisch. Lange Strecken sind auf den bequemen "Sesseln" kein Problem und die Geräuschkulisse ist auch bei schneller Fahrt sehr angenehm. Erst ab ca. 210 gibt es starke Windgeräusche.


    Das bringt mich zum Motor: Mehr als 4g63t muss ich eigentlich nicht sagen, aber ich tu es trotzdem. Der Motor zieht gifitg nach vorne und macht jedes mal wieder Spaß. Sobald man die 3000 U/min überschritten hat, merkt man wie er zieht. Besonders schön auf der Autobahn, wo man eigentlich immer noch etwas Reserve hat. Allerdings merkt man ihm sein Gewicht an. Trotzdem, mit Standheizung, Gasanlage, bisschen "Gerümpel" und Fahrer ist man bei knapp 1,9t...und damit (laut EVOScan) 8,5 sek 0-100 km/h bei sachtem Anfahren (Kupplung schonen) lassen sich für einen SUV auf jeden Fall sehen.


    Das Fahrwerk ist fantastisch für einen SUV. Man hat direkten Bodenkontakt und merkt die Fahrbahn. In den Kurven geht er nicht sehr in die Knie und die Lenkung ist fantastisch Direkt. Das McPhearson Fahrwerk merkt man bei jeder Fahrt.


    Der Platz im Auto ist super. Egal ob Fahrrad, Möbel oder Pappen vom Kelleraufräumen. Es passt eine Menge rein. Und falls es doch mal etwas viel wird, kann man immernoch auf Papas Grandis zurückgreifen...da geht doch nocht eine Ecke mehr. Aber für meine Zwecke hat es bisher immer gereicht.


    Ganz besonders schön finde ich das Understatement, was mir sehr gefällt. Man sieht ihm die Leistung nicht an. Kotflügelverbreiterung gabs auch bei den Dakar-Modellen und wenn man den Hinweis mit der Lufthutze nicht kennt, glaubt man nicht an über 200PS. Im übrigen touchiert die Hutze (wie ich finde) etwas die lange Nase des Outlanders und lässt ihn weniger wie einen Nasenbär wirken.


    Die Unterhaltskosten würde ich auch positiv einordnen. Wenn man nur von Steuer und Versicherung ausgeht, liegt der Turbo genau wie die anderen Outlander



    Kommen wir zum negativen, dann das gibt es auch:


    Wirklich negativ muss ich einfach die Verarbeitungsqualität anschreiben. Mir persönlich ist es egal, wenn es knarzt oder quietscht. Aber ich will ja objektiv bleiben. Die Stoßdämpfer quietschen gerne, wenn es nass ist. Die Abdeckungen der Schiebedächer knarzen und klappern etwas. Das Gurtschloss reibt am leder, was unsagbar quietscht. Das Hitzeschutzblech klappert, ist aber nicht so einfach zu entfernen (Stichwort: Kardanwelle). Ich könnte noch mehr aufzählen, weil an diversen Ecken und Kanten solche Sachen auftreten. Aber das ist ja ein bekanntes Problem der Mitsubishis aus dieser Zeit.


    Die Bremsen dürften gerne stärker ausgelegt sein. Die Serienscheiben rauchen nach 2 Vollbremsungen auf der Autobahn meistens ab und sind verzogen. Abhilfe haben bei mir EBC Turbo Groove Disks geschaffen. Aber die Serie dürfte gerne mehr bieten.


    Es dürfen auch gerne mehr Halter im Kofferraum sein. Selbst im Colt hatte ich 2 Metallösen im Boden verankert. Was ist im Outlander? 2 Plasteösen in den hinteren Abdeckungen, 3 Metallstäbe an den Rückenlehnen und 2 Plaste Nippels links und rechts. Ich traue diesen Halterungen nicht zu, mal 100kg vernüftig zu halten. Dafür gibts einen Pluspunkt für die Lampe im Kofferraum und den extra Zigarettenanzünder.


    Ganz klar ist der Verbrauch ein negativer Punkt. Mit LPG-Anlage ist es mir weitestgehend egal, aber auf Benzin sollte man im Monat schon ein paar € mehr haben. Unter 10l bekommt man den Verbrauch selbst bei sehr sparsamer Fahrweise nicht. Im normalen Alltag, bei normaler Fahrweise mit ca. 70% Autobahn, 25% Stadt und 5% Überland ist man locker bei 13-15l. Und weniger als Super+ sollte man nicht einfüllen.
    Bei Vollgas ist die Skala fast nach oben offen. Bei freier Autobahn (A4) gingen schon einmal 40l/100km durch.


    Das Getriebe ist sehr hakelig. Ich dachte erst, es liegt daran, dass mein Vorgänger darauf herumgeritten ist (Die Kupplung ist seit dem Kauf extrem nieder und wird wohl in nciht allzu ferner Zukunft getauscht werden müssen), aber scheinbar haben das Problem viele Turbos. Auch ein 6ter Gang würde dem Fahrzeug gut stehen.



    Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Auto. Am 01.08. gehts zur großen Durchsicht, wo auch ein paar Probleme behoben werden die oben angesprochen wurden. Ernstliche Probleme hat bisher nur die LPG Anlage gemacht. Einmal der Einfüllsensor kaputt, einmal die Pumpe. Beides Garantie.


    Jeder der ein bequemes und großes Alltagsauto will, wo man auch mal aufs Gas treten kann, der kann gerne den Outlander Turbo kaufen. Man muss aber darauf hinweisen, dass er kein Sportwagen ist. Fahrwerk hin oder her, in den Kurven liegt er wie ein SUV eben liegt und das fehlende ESP verkürzt den Grenzbereich dramatisch.


    Ich super Auto mit kleinen Abstrichen, das mir hoffentlich noch (wie geplant) bis 2015 gute Dienste leisten wird.


    Und noch am Rande: Ich bin froh, dass ich ihn am Tiefpunkt des Gebrauchtwagenmarktes gekauft habe. Wenn ich mir die aktuellen Angebote anschaue, muss ich sagen, dass ich wirklich ein wahnsinns Geschäft gemacht habe. :ja

  • Muss das Teil nochmal auskramen, da ich nach wie vor überlege, mir auch einen "Nasenbären" (muss nicht Turbo sein) anzuschaffen. Würde gerne mal einen Allradler im Winter fahren...


    Daher mal die Frage am Rande: Der Outi1 hatte einen permanenten Allradantrieb mit Viskobremse, wenn ich das richtig sehe. Reagiert das Systemn schnell, wenn auf Schnee mal ein Rad durchdreht? Wird die Kraft dann jeweils an die andere Achse umgeleitet oder an die restlichen drei Räder :dk

  • Das System reagiert sehr zufriedenstellend (bisher keinerlei Probleme auch bei tiefsten Schneegestöber). Bin mir nicht zu 100% sicher, aber glaube das er die Kraft nur zwischen Vorder und Hinterachse verteilt...nicht zwischen den Rädern einzeln.

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