Angler hat dicken Fisch an der Rute

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  • Das war sein dickster Fang !


    Klaus-Peter H., ein passionierter Hobbyangler aus dem nordsächsischen Zschepplin geht in der Woche 1-2 Mal mit seinen beiden Ruten auf Fischzug. Der erwerbslose Mitfünfziger pflegt sein Hobby nach eigener Aussage nun schon seit über 30 Jahren.
    Im Winter ist der Fang am Dorfweiher im Muldetal naturgemäß sehr spärlich, aber darum geht es dem Zscheppliner nur nebensächlich. Wichtiger ist für ihn das Abschalten bei stundenlangem Sitzen und Sinieren am Wasser. Dabei beobachtet er Tiere und Menschen gleichermaßen gern.


    Völlig untypisch im Winter zuckte seine Angel nun mitte März sehr stark, so als ob ein Raubfisch angebissen hätte, die zu dieser Jahreszeit eigentlich noch in der Winterruhe stecken. Als Angelprofi versuchte er den Biss an Land zu holen, doch der Fisch lieferte ihm einen heftigen Kampf und ließ nicht locker. Bis sein Gegenüber dann doch nachgab und Klaus-Peter H. ihn an Land ziehen konnte. Doch was er da ans Ufer beförderte, war alles andere als für die abendliche Fischpfanne tauglich.
    An seiner Angel hing ein rostig-verchromter Spiegel, der nur von einem Auto stammen konnte.
    Er meldete den Fang der örtlichen Fisch- und Forstaufsicht in Delitzsch und die Behörde ging der Sache flux nach. In Zusammenarbeit mit der lokalen Feuerwehr wurde einen Tag später der Rest des Wagens geborgen. Klaus-Peters bisher stattlicher Fang : ein Mitsubishi Geländewagen, vergleichsweise gut erhalten und mit Grimmaer Kennzeichen.


    Bei der Bergung des Fahrzeugs wurden im Wageninnern eine Geldbörse mit diversen Kreditkarten, 1280,87 EUR in Bar und verschiedene Breifmarken gefunden. Im Kofferraum fand sich hochwertiges, wenn auch inzwischen unbrauchbares Werkzeug. Auf der Rückbank eine Kameraausrüstung sowie eine Tasche mit verschiedenen Metallgegenständen, bei denen noch nicht ermittelt werden konnte, wozu die dienten.
    Wie kam der Wagen in den Muldeweiher ?
    Ein Verbrechen schließen die Behörden derzeit aus. Man nimmt an, das der Wagen bereits einige Jahre dort versunken lag. Denkbar wäre, das der Wagen ein Opfer des großen Muldehochwassers bei der Jahrhundertflut in Grimma war und von den Wassermassen bis nach Nordsachsen geschwemmt wurde, ehe er bei Rückgang der Fluten in dem Weiher hängen blieb. Dort fand er sein feuchtes Grab.


    Der letzte Eigner, eine Baufirma aus der Nähe von Colditz, hatte den Wagen bereits von der Versicherung erstattet bekommen. Nun steht er, notdürftig gereinigt und wieder auf die Räder gestellt zunächst auf dem Hof einer Eilenburger Autoverwertung.
    "Wahrscheinlich geht er in die Presse !" meint Thomas Bergmann, Wehrleiter bei der Hohennossiger Feuerwehr, die bei der Bergung des Wagens geholfen hatten. Einzig das Heimatmuseum der Einheitsgemeinde hatte Interesse an dem Fahrzeug angemeldet, findet jedoch weder den Stellplatz für den doch recht großen Wagen, noch das Geld ihn umweltgerecht herrichten zu lassen ( Altölentsorung etc. ), damit er für Besucher und Natur keine Gefahr mehr darzustellen.


    Die 1200,- EUR bekam der Angler für seinen Fang übergeben. Alles andere an dem Wagen war nicht mehr zu gebrauchen. Das Geld wurde von Klaus-Peter H. getrocknet und inzwischen sogar in eine neue Angelausrüstung investiert. Ob er nun weiter so schweres Gerät zu Tage fördert, ließ der Hobbyfischer offen. Es wird wohl sein größter Fang bleiben. Ein absoluter Rekord, über den im Anglerverein sicher noch in einigen Jahren lebhaft erzählt wird.


    Leipziger Volkszeitung

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