Verkehrsentwicklungs-Thread

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  • Trampen wird wieder populärer


    Mit ausgestrecktem Daumen oder Pappschild stehen sie neben der Straße. An Auffahrten erdulden sie den Regen, unter Ampeln atmen sie Abgase ein, und auf Raststätten hören sie sich geduldig die Standardantwort an.
    "Würde dich echt gern mitnehmen, aber ich fahr' leider schon bei der nächsten Abfahrt raus." Und auf einmal haben Anhalter doch wieder Glück und kommen mit nach Berlin, Paris oder Andalusien - ganz umsonst. Trotzdem scheint Trampen, der Kultsport der 70er Jahren, abgelöst worden zu sein von Billigfliegern und eigenem Kleinwagen. "Das muss nicht so bleiben", meint Markus Bergmann, Präsident des ersten deutschen Trampvereins "Abgefahren e.V.", der mit Sitz in Berlin gegründet wurde.



    "Trampen bleibt die günstigste, spannendste und umweltfreundlichste Fortbewegungsart. Es kostet nichts, wir nutzen vorhandene Ressourcen und lernen dabei an einem Tag die interessantesten Menschen kennen, egal ob Windmühlenbauer, Flugkapitäne oder Militärpsychologen", meint der Tramperpräsident. Der Verein will das Reisen per Anhalter vom Hippie-Muff befreien und moderner machen. Dazu bedient er sich des Internets. "Hitchbase" heißt die Datenbank, die Trampern helfen soll, die richtige Stelle für den erhobenen Daumen zu finden. Über 500 Einträge sind dort bereits versammelt, vom Horner Kreisel in Hamburg bis zur Tankstelle in Isafjördur, Island.
    Auch auf Mailinglisten tauschen die Tramper eifrig Fragen und Tipps aus, um die manchmal so frustige Fortbewegungsart einfacher zu gestalten: "Raststätte 'Schauinsland': nicht ideal, aber machbar", heißt es da. "Kennt von euch jemand einen guten Spot von Paris aus Richtung Norden (A1)?", fragen sie. Oder es gibt den Rat: "Richtung Istanbul: Türkische Arbeiter und Lastwagenfahrer halten in Serbien und Bulgarien oft an türkischen Restaurants. Halte Ausschau nach 'Türk Lokantasi'."
    Wenn es nach Bergmann geht, soll die Zukunft dann gar nichts mehr vom Image des einsamen Tramps haben, der stundenlang auf einen klapprigen VW-Bus wartet: "Die Ortsdatenbank soll auch per Handy abrufbar sein, falls man gerade an der Straße steht und nicht mehr weiter weiß. Außerdem brauchen wir offizielle Trampstellen".


    Diese seien in den Niederlanden bereits bekannt. Blaue Schilder mit weißem hochgerecktem Daumen und der Aufschrift "Liftplaats" zeichnen dort die besten Orte aus. Auch die Schweiz verfügt bereits über ähnlich gekennzeichnete und überwachte Trampstellen, die das Anhalterdasein sicherer machen sollen.
    Auf Deutschland allein wollen sich die rund 50 Vereinsmitglieder nicht konzentrieren. "Wir tauschen uns regelmäßig mit russischen, litauischen, argentinischen und amerikanischen Tramporganisationen aus", sagt Bergmann. Auf Internetblogs, per Mail oder bei der Tramppause an der Autobahnraststätte erfahren sie so von riskanten Trampreisen durch Afghanistan oder von neu entwickelten Techniken litauischer Anhalter, die für nächtliche Trampreisen einen speziellen Leuchtanzug konstruierten. Auch die neuesten russischen Autostoppwettbewerbe nach Ägypten und die Erlebnisse des Amerikaners Ben Bachelder, der letztes Jahr in der Antarktis den Daumen hochhielt, werden von der Gemeinschaft diskutiert.



    Für die erfahrenen Tramper liegt der besondere Reiz des Autostopps aber nicht nur im Abenteuer. Der Tramperpräsident: "Man stößt bei jedem neuen Fahrer auf eine andere Geschichte und eine andere Weltsicht. Für den einen kann es Lebenszweck sein, kaputte Waschmaschinen einzusammeln und für 20 Euro an den Schrotthändler zu verkaufen, wenig später wird dir der Nächste schon von seiner packenden Flucht aus der DDR mit einer selbstgeschneiderten amerikanischen Uniform berichten." Das allerdings erinnert dann doch wieder an die 70er Jahre.


    Motorwelt

    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, daß man Recht haben und doch ein Idiot sein kann ;) :omg

  • Die Zahlen sind alarmierend: Seit gut 20 Jahren verursachen immer mehr Rentner oft schwere Verkehrsunfälle. Ab 2013 gelten in der EU deshalb schärfere Richtlinien für die Fahrerlaubnis. Doch Experten streiten beharrlich darüber, ob und wie Beschränkungen und Auflagen die Entwicklung stoppen können.


    Welcher Autofahrer kennt das nicht: Man ist auf der Autobahn zügig unterwegs, die linke Spur ist frei, Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgehoben. An einer Steigung schert plötzlich ein Pkw von rechts aus, um gemächlichst mit Tempo 100 einen 90 km/h fahrenden Lkw zu überholen. Der eigene Abstand zum "Schleicher" schrumpft bedenklich, man steigt auf die Bremse, ärgert sich und schimpft - mit Vorliebe gegen jene Rentner, die auf ihrer Sonntagsfahrt ein dauerhaftes Verkehrshindernis sind, deren exemplarischen Vertreter man gerade vor sich wähnt und am liebsten für immer von allen Straßen verbannt wissen würde.


    Ein Vorurteil? Ja und nein. Tatsache ist, dass viele Menschen mit den vielschichtigen Herausforderungen und Zusammenhängen des Autofahrens bei zunehmendem Alter Probleme haben. Das liegt zum einen am nachlassenden Reaktions- und Sehvermögen, zum anderen an den Auswirkungen von Medikamenten auf Wahrnehmung und Verhalten. Der Verkehrswissenschaftler Hans-Peter Krüger von der Uni Würzburg fasst das so zusammen: "Geradeaus fahren ist kein Problem. Geht's allerdings zur Seite, wird es kompliziert. Besonders an Kreuzungen, beim Abbiegen, Wenden und bei Spurwechseln." Und: "Bei manchen Menschen werden Medikamente im Alter zu Nahrungsmitteln."


    Tatsache ist auch, dass die Zahl der an Verkehrsunfällen beteiligten und der dabei geschädigten Fahrer über 65 seit fast 20 Jahren kontinuierlich steigt. Natürlich hängt das auch mit der Bevölkerungspyramide in Deutschland zusammen. Immer mehr ältere Menschen (derzeit sind gut zwanzig Prozent der Deutschen über 65, sie machen 15 Prozent aller Autofahrer aus), die immer mobiler werden, sorgen notgedrungen für statistisch steigende Unfallzahlen.


    Dass aber in 66 Prozent der Unfälle des Jahres 2007 die beteiligten Senioren die Hauptschuld trugen, ist alarmierend. Besonders die Gruppe der über 75-Jährigen ist ebenso unfallgefährdet wie jene der traditionell die Statistiken anführenden Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren. Zudem fahren ältere Menschen meist dieselben und vor allem kurze Strecken zum Arzt oder Einkaufen. Verglichen mit Berufspendlern, die täglich viele Kilometer auf der Autobahn zurücklegen, ist ihre Unfallquote dabei überdurchschnittlich hoch.


    Deshalb hat der Verkehrspsychologe Egon Stehpan, Leiter der nordrhein-westfälischen Obergutachterstelle, auf dem Deutschen Verkehrsgerichtstag Anfang 2009 zwar nicht dafür plädiert, Senioren bei nachgewiesenen Leistungsausfällen sofort den Führerschein zu entziehen. Doch Auflagen und Beschränkungen hält er für sinnvoll. Zum Beispiel derart, die Fahrerlaubnis auf ein bestimmtes, dem Fahrer gut bekanntes Gebiet einzugrenzen.


    Der Verfassungs- und Verwaltrungrechtler Michael Brener von der Uni Jena hält das deutsche Reglement, Pkw-Führerscheine auf Lebenszeit und und ohne Auflagen zu vergeben, ehedem für ein Auslaufmodell. Denn die neue EU-Führerscheinrichtlinie, die ab 2013 eine für maximal 15 Jahre geltende Fahrerlaubnis vorsieht, erlaube auch weitere verkehrsrechtliche Änderungen wie regelmäßige Hör- und Sehtests oder die Einführung von 'Fahr-Genehmigungs-Zonen'. Zudem empfiehlt sie allen 27 Mitgliedstaaten, über eine regelmäßige Prüfung der Fahrtauglichkeit ab dem 50 Lebensjahr nachzudenken und räumt die Möglichkeit ein, Fahrern mit z.B. anhaltend hohem Blutdruck den Schein grundsätzlich zu entziehen.


    Auf andere, praxisorientierte Weise nähert sich ein bislang bundesweit einmaliges Projekt der Polizei in Bad Salzuflen der Problematik. Dort können Senioren in einem Fahrsimulator ihre Fähigkeiten testen und ihre Schwächen erfahren.


    Wolf Kramer beispielsweise hat gerade mit einem lauten Knall ein weißes Auto gerammt. Klarer Fall von Missachtung: Der Wagen kam von rechts und hatte Vorfahrt. Doch der 70-Jährige bleibt gelassen. Er rückt seine Brille zurecht, schaltet in den ersten Gang und gibt wieder Gas. Auch Botho Eckert (76) ist schon fünf Mal von der Fahrbahn abgekommen, fährt aber unbeirrt weiter. Vor der Fahrt hatte er extra seine dunkle Schirmmütze abgenommen – der besseren Sicht halber. Nach 2,6 Kilometern steigen beide aus. Dann ist die Spritztour im Fahrsimulator vorbei.


    „Das war mein erster Unfall“, sagt Kramer kopfschüttelnd zu seiner Ehrenrettung. Doch hat ein Großteil der Senioren auch im realen Straßenverkehr ernsthafte Schwierigkeiten zu meistern. „Schlecht gucken, schlecht hören und schlecht bewegen“ - hier macht Verkehrssicherheitsberater Frank Walkmann die Kernprobleme der Senioren im Straßenverkehr aus. Der Polizei gehe es beim Seminar keinesfalls darum, jemanden bloßzustellen oder vom Autofahren abzuschrecken. „Wir wollen den älteren Verkehrsteilnehmern die Angst nehmen, Defizite aufzeigen und bekämpfen“, sagt Walkmann.


    Dass ganz kleine Schritte schon hilfreich sein können, weiß er aus Erfahrung: Oft sei der Sitz falsch eingestellt, neue Verkehrsschilder seien unbekannt. Ein Teilnehmer hat sich mal über die Kälte im Auto beschwert. Ihm hat Walkmann geduldig die Funktion der Klimaanlage erklärt. „Die kennen die Technik am eigenen Fahrzeug nicht.“


    Nach einem Vortrag über Neuerungen im Verkehrsrecht teilen sich die 21 Senioren in drei Gruppen auf. Eine diskutiert Verkehrsregeln, eine geht auf Entdeckungstour der Technik am eigenen Auto, die dritte übt im Fahrsimulator Geschwindigkeiten einzuhalten oder schnelles Bremsen bei Wildwechsel. Einer, der die Übung gelassen angeht, ist Horst Büschenfeld. Mehr als fünf Millionen Kilometer habe er in 53 Jahren Führerscheinbesitz schon auf der Straße verbracht, erzählt der frühere Fernfahrer. Dennoch nehme er an Fahrsicherheitstrainings und Kursen wie diesem regelmäßig teil. „Ich habe zwar viele Erfahrungen, lerne aber auch immer wieder Neues.“ Mit 1,39 Sekunden ist seine Reaktionszeit immer noch spitze, urteilt der Polizist.


    Für eine differenzierte Betrachtung spricht sich auch Andreas Dillmann, Leiter der Rostocker Dekra-Begutachtungsstelle für Fahreignung, aus: "Es gibt junge 80-Jährige und alte 50-Jährige."


    Noch weiter geht der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC): „Im Gegensatz zu Fahranfängern sind Senioren überhaupt kein Problem im Straßenverkehr“, meint Andreas Hölzel. Langjährige Fahrer machten ihre Defizite etwa im Bereich Motorik durch Erfahrung und Ruhe wett. Ihre Fahrtauglichkeit infrage zu stellen, würde seiner Meinung nach bedeuten, den Senioren auch die Teilnahme am sonstigen Leben zu nehmen.


    Der ADAC-Verkehrsexperte findet Seminare wie das Modell in Bad Salzuflen aber vom Ansatz her gut: „Schaden tut so ein Kurs bestimmt nicht.“ Nur zur Pflicht solle er nicht werden. Das sieht auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) so: "Gesundheitsprüfungen wird es in Deutschland auch in Zukunft nicht geben."


    Im fernen, aber durchaus verkehrsdichten Japan hat man übrigens schon längst eine weit härtere Linie eingeschlagen: Jeder muss seinen Führerschein alle fünf Jahre erneuern, dabei einen Sehtest machen und ein Sicherheitslehrgang absolvieren. Zudem werden Rentner dazu gedrängt, die Pappe gleich ganz abzugeben. Wer sich das amtlich bestätigen lässt, kann mit diversen Vergüngstigungen rechnen. Geschäfte, Hotels und Restaurants geben Rabatte für "Nicht-mehr-Fahrer".


    Welt Online

  • was Denkt Ihr wie arlamierend diese Zahlen seien können....


    Ich muss um meinen LKW Schein behalten zu dürfen.in 5 Jahren
    40 Stunden Fahrsicherheit nachweisen...das sind 5 Sitzungen a 8 Stunden zu je 265 € plus ab dem 50. Lebensjahr alle 5 Jahre ein ärztliches Attest bringen,macht auch minimum 300,- je Untersuchung.


    Führerscheine ab 2000 müssen jetze schon alle 5 Jahre zum ärztl. Attest(LKW Schein)



    ich höre Euch jetzt schon stöhnen,wenn dies auch für PKW Fahrer kommen wird.....



    Solch Artikel,werden dies jedenfalls fördern ..... :klo


    lizensierter Mitsubishi Old Boy



    Awaken your world ...... IONIQ 6 ....Auto des Jahres 2023

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